Winterberg/Schmallenberg.. Erstes Wintersportwochenende in dieser Saison im Sauerland möglich. 70 Lifte sollen in der Wintersport-Arena laufen. 300 Schneekanonen in Betrieb.
Frohlocken über so viele Flocken. Wer seit Freitagvormittag Hoteliers, Liftbetreiber, Gastronomen und Touristiker im Sauerland anruft, hat ihre strahlenden Gesichter vor Augen: Schnee. Nicht nur ein bisschen, nicht nur für zwei Tage. Nein. Schnee satt. Es gibt zur Freude aller Wintersportler wenigstens für eine Woche richtigen Winter. Tief Emma für Frost, Glätte und Schnee gesorgt. Das Juchuu darüber klingt bis ins Ruhrgebiet nach.
Der Tourismus
„Sie können alle kommen“, sagt Michael Beckmann, „wir erwarten ein volles Haus. Wir sind gut vorbereitet.“ Der Winterberger Tourismusdirektor atmet tief durch: „Endlich ist es weiß. Ich hoffe, wir können den Schnee über die Osterferien retten. In dieser Saison ist ja bislang nicht alles gut gelaufen.“ Warum? Weil Wintersport bislang so gut wie nicht möglich war.
Wie sehnsüchtig er auf die weiße Pracht gewartet hat, muss nicht erklärt werden. Der 51-Jährige spürt wie groß die Lust im Land auf Rodeln, Skifahren und Langlauf ist. „Mit der ersten Meldung über die Rückkehr des Winters haben bei uns die Buchungen angezogen.“
Die Unterkunft
Wer kurzfristig über Nacht bleiben will, hat kein Problem, eine Unterkunft zu finden. „In jeder Preiskategorie ist noch etwas zu bekommen.“ Auch im Berggasthof „Kahler Asten“ mit seinen 17 Doppelzimmern. Hier hält die Verzückung über die Kristalle, die vom Himmel fallen, an. „Endlich“, sagt Hausherrin Cornelia Mienert. „Wir freuen uns.“ Ihr pflichtet Hubertus Schmidt, Geschäftsführer vom Schmallenberger Sauerland, bei: „Alle stecken in den Startlöchern.“
Schlechte Nachrichten kommen aus Sundern. Marion Steinberg vom Naturhotel Wildewiese wurmt die Stornierung von zehn Doppelzimmern. Eine Erfahrung, die die 48-Jährige nicht zum ersten Mal macht: „Beim ersten Schnee haben viele Angst, mit dem Auto zu kommen. Sie müssen sich daran offensichtlich erst gewöhnen.“
Der Schnee
Ein Blick auf die Schneehöhen zeigt, die Decke wächst und wächst. 300 Schneekanonen feuern in der Wintersport-Arena aus allen Rohren, packen noch mehr auf den Naturschnee drauf. Beispiele für die gute Ausgangslage: Im Skiliftkarussell Winterberg beträgt die Schneehöhe 30 Zentimeter, im Skikarussell Altastenberg 35 so viel wie auch auf der Postwiese in Neuastenberg. Auf dem Kahlen Asten liegen bereits 40 Zentimeter.
Die Pisten und Loipen
Und stündlich steigt die Zahl der Pisten und Loipen, die in Betrieb genommen werden. Gestern Abend liefen 49 Lifte, standen 30,1 Kilometer Skipiste und 29,6 Kilometer Loipe zur Verfügung. „Alles ist in heller Aufregung. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren“, sagt Susanne Schulten, Sprecherin der Wintersport-Arena. „Ich denke, es werden am Wochenende 70 Lifte laufen. Nachts wird weiter zusätzlicher Kunstschnee gemacht, weil der angekündigte Frost ideal dafür ist.“ Ein Grund mit, warum Skifahren unter Flutlicht auch in den nächsten Tagen nicht möglich sein wird: „Die Schneeproduktion hat absoluten Vorrang.“
Die Anreise
Ihr Tipp für eine entspannte Anreise. „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, so Susanne Schulten. „Wer um 8.30 Uhr beim Skiverleih ist, hat gewonnen. Wer um 11 Uhr auftaucht, muss überall Wartezeiten in Kauf nehmen - und vorher steht er im Stau. Das kostet Zeit und Nerven.“ Auch empfiehlt sie für die Anreise mit dem Auto die von der A 46 in Meschede ausgeschilderte Nebenstrecke. Die Bahn? Sonderzüge fahren nicht. Der Sauerland-Express (RE 57) fährt stündlich ab Dortmund über Meschede nach Winterberg.