Die Winterbergerin Maren Hammerschmidt schreibt derzeit ein echtes Wintermärchen im Biathlon. Dreimal belegte sie beim Weltcup in Hochfilzen Rang zwei – zugetraut hatten ihr dies die Wenigsten. Wie sie alles erlebte.
Platz zwei im Sprint, Platz zwei in der Verfolgung – und Platz zwei mit der Frauen-Staffel! Dass die deutschen Biathletinnen beim Weltcup in Hochfilzen/Österreich so erfolgreich wie lange nicht mehr waren, hatten sie zu großen Teilen Maren Hammerschmidt zu verdanken. Nur ihre Mannschaftskolleginnen Franziska Hildebrand (Sprint) und Laura Dahlmeier (Verfolgung) verhinderten den ersten Weltcup-Sieg der 26-jährigen Athletin des SK Winterberg.
1 Hallo Maren, Bundestrainer Gerald Hönig kommentierte Ihre sensationellen Auftritte mit „ein kleiner Stern ist aufgegangen“...
(lacht)... ich habe davon gehört...
2 ...wann war der Moment an diesem Wahnsinns-Wochenende, in dem Sie jemanden gebeten haben, Sie mal zu zwicken?
Den gab es am Sonntag in der Staffel tatsächlich. Unser Arzt stand neben mir und fragte, ob er mich zwicken sollte, weil es wieder ein Podestplatz würde.
3 Was haben Sie geantwortet?
(lacht) Gerne, aber ich aber glaube, es hilft nichts. (lacht wieder)
4 Hand aufs Herz: Nach der verhaltenen Rückkehr in den Weltcup in Östersund hatten Sie sich für Hochfilzen was vorgenommen?
Ich wollte am Schießstand eine gute Leistung zeigen und im Sprint unter die Top 20 laufen. Dass es so gut klappt und es eine einstellige 2 werden würde, hätte ich nie gedacht. Obwohl ich läuferisch wirklich gut drauf bin – da zahlt sich das Training aus und das nimmt mir eine ganze Menge Druck.
5 Steigt der nicht, wenn man im Rennen merkt, dass man auf Kurs Platz zwei ist?
Im Rennen habe ich das gar nicht so realisiert. Dass es eine Top-Ten-Platzierung werden könnte, schon. Deshalb bin ich konzentriert in das Stehendschießen gegangen. Als ich dann mitbekommen habe, dass ich auf Rang zwei liege, bin ich um mein Leben gelaufen. (lacht) Geglaubt habe ich das aber erst, als im Ziel die 2 aufleuchtete.
6 Gerald Hönig sagte auch, Sie hätten gemerkt, dass Sie mit der Weltspitze mithalten könnten und dass Superstars auch nur Menschen seien...
(lacht) Das ist so. Als Gabriela Soukalová am Samstag im Verfolger hinter mir lag, dachte ich dennoch: „Oh Gott, das Gelbe Trikot ist ein paar Meter hinter dir...“
7 Sie haben sogar schon die WM-Qualifikation in der Tasche...
...wie fast alle im Team. Für mich ist dieses Wochenende in erster Linie eine tolle Bestätigung, dass mein Trainingsplan aufgeht. Ich fühle mich jetzt auch wohler im Weltcup und weiß, dass ich in unsere Mannschaft gehöre – die super stark ist.