Halver/Hagen. .

Im Gülle-Unfall von Halver ist es zu einer außergerichtlichen Einigung gekommen – zumindest bei dem „kleineren Gülleunfall“, der sich im November 2014 ereignet hatte. Der für heute anberaumte Schadensersatz-Prozess vor dem Landgericht Hagen entfällt.

Geklagt hatte der Remscheider Energie- und Wasserversorger EWR gegen einen Landwirt aus Halver. Von dessen Hof war Anfang November 2014 aus einem Behälter Gülle in den Neye-Bach gelaufen. Das Gewässer verwandelte sich daraufhin über eine Länge von drei Kilometern in übelriechende Brühe. Kleinstlebewesen und Fische starben.

Die Haftpflichtversicherung des Landwirts habe in diesem Fall die Zahlung der Schadensersatzforderung zugesagt, erklärte EWR-Sprecherin Dr. Rita Henzel. Wie hoch die Summe ausfiel, wollte sie nicht mitteilen. „Eingeklagt waren jedenfalls 10 492 Euro“, verrät Gerichtssprecher Jan Schulte.

Neye-Bach ist ökologisch tot

Zu einer regelrechten Umweltkatastrophe hat sich hingegen ein zweiter Vorfall vom 18. März dieses Jahres entwickelt: Da waren auf dem selben Hof in Halver etwa 1,7 Millionen Liter Gülle ausgelaufen und bis in die Neye-Talsperre gelangt. „Das entspricht mehr als 8500 vollen Badewannen“, rechnet EWR-Sprecherin Dr. Rita Henzel hoch. Mit den immensen Folgeschäden müssen sich die Stadtwerke Remscheid und der Wupperverband bis heute beschäftigen: Der Neye-Bach ist ökologisch tot. Und ob sich die Talsperre, die als Trinkwasser-Reservoir dient, vom Gülle-GAU erholen wird, ist unklar.

In diesem Fall ist eine weitere Schadensersatzklage gegen den Landwirt eingereicht worden. Verlangt werden hier 57 323,39 Euro.