Ruhrgebiet/Niederrhein. Familienausflug mit Kindern: Hier sind die Orte, an denen sie die echten tierischen Helden des Osterfestes entdecken können.

Am Osterfest lassen sich die Menschen wieder ein gebackenes Lamm schmecken. Es symbolisiert Jesus als „Lamm Gottes“, das hinwegnimmt „die Sünde der Welt“. Doch nicht jedes Kind hat schon mal ein echtes Schaf und seinen Nachwuchs gesehen. Hier ist eine kleine Auswahl an Orten, wo man in NRW die tierischen Helden des Osterfestes bestaunen kann.

Spontaner Ausflug zu Ostern: Tiergehege im Kaisergarten in Oberhausen

Määh. Kaum hat man das Tiergehege im Kaisergarten in Oberhausen betreten, blöken einem auch schon die Schafe entgegen. Kinder können die Wolle kraulen und die Tiere mit Futter aus dem Automaten anlocken. Das lassen sich die Schafe nicht zweimal sagen. Määh.

Das weiß doch jedes Kind, oder? Nicht der Osterhase, sondern das Huhn legt das Osterei.
Das weiß doch jedes Kind, oder? Nicht der Osterhase, sondern das Huhn legt das Osterei. © Shutterstock / yarm_sasha | yarm_sasha

Wo die Ostereier herkommen, können Eltern im Kaisergarten ebenfalls erklären. Hühner gibt es hier nämlich auch. Allerdings gleicht ein Huhn nicht dem anderen. Da gibt es etwa das Bankivahuhn – der Vorfahre aller Haushuhnrassen. Oder das „Holländer Weißhaubenhuhn“, das zur Zierde gezüchtet wurde und bereits im 15. Jahrhundert mit seiner weißen Federhaube niederländischen Malern als tierisches Model diente. Und dann gibt es noch das „Araucana Huhn“ aus Südamerika. Praktisch: Die Eier dieser Rasse müsste man nicht mal färben, denn sie sind von Natur aus blaugrün.

Osterrätsel: Ist der Osterhase eigentlich ein Osterkaninchen?

Um eine kleine Enttäuschung vorwegzunehmen: Den echten Osterhasen in NRW zu entdecken, scheint ja schon schier unmöglich. Aber auch um sein Vorbild, den Feldhasen, zu erspähen, benötigt man viel Glück. Die Hoppler mit den besonders langen Löffeln, die sich nicht in einem Bau, sondern in einer Mulde verstecken, gibt es immer seltener. Der Feldhase steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Die intensive Landwirtschaft gefährdet seinen natürlichen Lebensraum.

Was für ein schönes Osteranblick: ein Schaf und sein kleines Lamm.
Was für ein schönes Osteranblick: ein Schaf und sein kleines Lamm. © Shutterstock / Anne Coatesy | Anne Coatesy

Da wundert es nicht, dass die Kleinsten denken: Der Osterhase ist in Wirklichkeit ein Osterkaninchen. Denn diese Hoppler sind – wild oder gezähmt – durchaus öfter anzutreffen. Im Kaisergarten findet man immerhin sogenannte „Hasenartige“, darunter die Japaner-Kaninchen. Diese alte Rasse wurde in Frankreich gezüchtet. Mit Asien hat diese Fellnase also nichts zu tun, außer dass der Name dadurch etwas exotisch klingt. Das Fell des Tieres ist bunt wie ein Osterei: schwarz mit gelb-rötlichen Streifen und Flecken.

Das Tiergehege im Kaisergarten, Am Kaisergarten 30, in Oberhausen (Tel. 0208 3770612) ist ganzjährig ab 10 Uhr geöffnet. Im Winter schließt die Anlage um 17 Uhr, im Sommer um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Osterhasen entdeckt: Auf Hasenschau am Hasenpfad am Niederrhein

Es soll kein hasenartiges Wesen sein, sondern ein richtiger Hase? Vielleicht haben ja Wanderer mehr Glück: In Rheinberg-Eversael gibt es einen 3,7 km langen Rundweg, der sich „Hasenpfad“ nennt und durch das Naturschutzgebiet „Hasenfeld“ führt. Auf acht Schildern und einer großen Tafel am See wird erklärt, wie der Feldhase lebt. So erfahren Kinder, dass er zwar – Vorsicht, Spoiler! – keine Ostereier legt, aber 400 Köttel am Tag. Und die Häsin bekommt bis zu fünfmal im Jahr Nachwuchs.

So sieht das Vorbild des Osterhasen aus: ein Feldhase. Dieser schlug Haken auf einem Feld nahe Haus Riswick in Kleve.  
So sieht das Vorbild des Osterhasen aus: ein Feldhase. Dieser schlug Haken auf einem Feld nahe Haus Riswick in Kleve.   © NRZ | Johannes Kruck

Hasenpfad, Drießen 10a, Rheinberg-Eversael.

Schöner Ausflug-Tipp an Ostern: Kalisto-Tierpark im Zechenpark Kamp-Lintfort

„Wir legen jeden Tag ein Ei und sonntags auch mal zwei“ – so lautet das Versprechen beim Hühnerstall im Kalisto-Tierpark in Kamp-Lintfort. Damit das auch eingelöst werden kann, füttern die Tierpfleger die Hühner um 14.30 Uhr auf der Wiese. Und wer mag, schaut ihnen beim Picken zu.

Auch ein Streichelgehege gibt es, mit Ziegen und Schafen sowie einem Kaninchenstall. Noch einmal erinnert: Kaninchen sind kleiner als Feld- und Osterhasen. Aber vielleicht sogar noch etwas niedlicher.

An der Kasse gibt es Tüten mit Futter, mit dem man Hühner, Schafe und Kaninchen erfreuen darf.

Der Kalisto-Tierpark in Kamp-Lintfort.
Der Kalisto-Tierpark in Kamp-Lintfort. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Kalisto Tierpark, Ringstraße 200, Kamp-Lintfort (Tel. 02842 / 973 44 - 99). Montag bis Freitag 11 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 17 Uhr.

Personen ab 4 Jahren zahlen 4,50 € Eintritt. Kinder unter 4 Jahren dürfen den Park kostenlos besuchen. Träger der Ehrenamtskarte Nordrhein-Westfalen erhalten kostenfreien Eintritt. Es gibt auch ein Ferienprogramm für Kinder im Grundschulalter.

Familienausflug mit Kindern: Jugendfarm und Tierpark „Arche Noah“

Wer hätte das gedacht: Shaun das Schaf lebt in Meerbusch. Und zwar in der „Arche Noah“. Das ist eine Freizeiteinrichtung für Jugendliche und zugleich ein Tierpark und ein Gnadenhof. Die meisten tierischen Bewohner sind Fundtiere oder stammen aus schlechter Haltung. Dort leben ebenfalls Schafe und Kaninchen.

Hier kann man auch Namenspate für Hühner werden. Die Namen Agate, Wilma und Elke sind allerdings schon vergeben. Zudem gibt es eine tiergestützte Trauerbegleitung und Mobbingprävention.

Arche Noah, Jugendfarm und Tierpark, Marienburger Straße, Meerbusch. Dienstag bis Freitag ganzjährig von 15 Uhr bis 18 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 14 Uhr bis 18 Uhr bzw. bis zum Einbruch der Dämmerung im Winter. Erwachsene zahlen 4 €, Kinder ab zwei Jahren und Jugendliche: 2 €. Es gibt auch ein Ferienprogramm.

Schön für Familien: Tiergehege Witthausbusch in Mülheim

Das Tiergehege Witthausbusch in Mülheim. In die Kamera schaute nicht irgendein Schaf, sondern eine Weiße Gehörnte Heidschnucke.
Das Tiergehege Witthausbusch in Mülheim. In die Kamera schaute nicht irgendein Schaf, sondern eine Weiße Gehörnte Heidschnucke. © Martin Möller / Funke Foto Services | Martin Möller

Schaf ist nicht gleich Schaf. Da gibt es etwa die Weiße Gehörnte Heidschnucke oder das Walliser Schwarznasenschaf. Beide sehen so aus, wie es die Namen erahnen lassen. Im Tiergehege Witthausbusch in Mülheim kann man solche alten Haustierrassen bestaunen – und manche auch streicheln. Hühner und Kaninchen leben dort ebenfalls, neben Ziegen, Enten, Mäusen...

Wer bei der Pflege der Tiere unterstützen möchte, kann hier ebenfalls eine Patenschaft übernehmen. Für ein Schaf zahlt man 160 €, für ein Huhn 40 € und Pate für ein Kaninchen wird man bereits für 25 €. Na, dann: Frohe Ostern!

Tiergehege Witthausbusch, Pettenkofer Straße 3, Mülheim an der Ruhr, Dienstag bis Sonntag: 11 bis 17 Uhr, im Sommer bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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