Essen. Der Beginn der Osterferien hat in NRW wie erwartet zu Staus auf den Straßen geführt. So war die Lage auf den Autobahnen am Freitagnachmittag.

  • Die Osterferien in NRW starten offiziell am 25. März: In drei Bundesländern ist bereits schulfrei.
  • Mehr als 200 Kilometer Stau gleichzeitig auf den Autobahnen in NRW hat der Beginn der Osterferien 2024 am Freitagnachmittag ausgelöst.
  • Auf diesen Autobahnen in NRW kam und kommt es zu Verzögerungen und Stau.

Die Osterferien 2024 haben bereits begonnen und viele Deutsche möchten die zwei Wochen für einen gemeinsamen Urlaub nutzen. Aber auch wer nicht verreist, muss sich auf mehr Verkehr einstellen. Denn der Ferienverkehr wird an manchen Tagen die Autobahnen voller machen als sonst. Wie sieht die Prognose für den Reiseverkehr in NRW zu Ostern aus?

Die Lage am Freitagnachmittag: So sah es auf den NRW-Autobahnen zu Ferienbeginn aus

Der WDR meldete am Freitag gegen 17 Uhr mehr als 200 Kilometer Stau auf den Autobahnen in NRW: In der Stunde zuvor waren es sogar 240 Kilometer gewesen. Besonders betroffen war die A3, auf der es zwischen Langenfeld und Leverkusen zu einem Unfall gekommen war. Insgesamt kam es auf dieser Autobahn rund 45 Kilometern Stau. Über 38 Kilometer stockte der Verkehr auf der A1. Bis 18 Uhr beruhigte sich die Verkehrslage und die Gesamtstaulänge fiel unter die 100-Kilometer-Marke.

Beginn und Ende der Ferien: Reiseverkehr Ostern 2024

Laut Johannes Giewald vom ADAC Nordrhein in Köln hat sich in den letzten Jahren das Verkehrsaufkommen in der Osterzeit ständig verstärkt. Alleine 2023 wurden im Vergleich zum Vorjahr 60 Prozent mehr Reiseverkehr verzeichnet. Ein Grund dafür ist vermutlich das Ende der Pandemie gewesen. Nach Zahlen der Autobahn GmbH für das Rheinland gab es zum Osterferien-Beginn des letzten Jahres 30 Prozent mehr Staus, verglichen mit der Vorwoche, bei 48 Prozent höherer Gesamtlänge und -dauer.

Der stärkste Reiseverkehrstag am Osterwochenende ist der Gründonnerstag (28. März), so der Verkehrsexperte vom ADAC. Am Karfreitag, dem Karsamstag und dem Ostersonntag sei dagegen kaum eine Steigerung des Verkehrsaufkommens zu messen. Insgesamt sei „mit einem Stauchaos nicht zu rechnen“, sagt der ADAC-Verkehrsexperte Roman Suthold.

Wo wird es voller? Welche Autobahnen sind betroffen? Wo ist mit Stau zu rechnen? (Symbolfoto)
Wo wird es voller? Welche Autobahnen sind betroffen? Wo ist mit Stau zu rechnen? (Symbolfoto) © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Reiseverkehr an Ostern 2024: Freitag und Samstag ist es besonders voll

Gerade an den Wochenenden, wenn die Schulferien beginnen und enden, wird es enger auf den Straßen. Vor allem am Freitag und Samstag vor dem eigentlichen Ferienstart, wenn Reisende und Pendler aufeinander treffen, müssen Autofahrer und Autofahrerinnen mehr Zeit auf den Fernstraßen einplanen.

Besonders hier: Die A42 ist in Richtung Dortmund auf gleich zwei Abschnitten gesperrt, um die Fahrbahn zu sanieren. Zum einen zwischen Oberhausen-Zentrum und Bottrop-Süd (22. bis 28. März), zum anderen zwischen Herne-Börnig und dem Kreuz Castrop-Rauxel-Ost (22. bis 27. März). Auf dem letztgenannten Abschnitt wird anschließend die Gegenfahrbahn saniert (28. März bis 2. April).

Die größte Staugefahr insgesamt sah der ADAC am Freitag (22. März) von 13 bis 19 Uhr und am Samstag (23. März) von 8 bis 12 und 16 bis 20 Uhr. Empfohlen wird daher, möglichst nicht schon Freitag oder Samstag zu fahren oder wenigstens die Stoßzeiten zu umkurven. Für Nordrhein-Westfalen erwarten die Experten „erhöhtes Verkehrsaufkommen“ Richtung Nordsee und Ostsee sowie auf allen Autobahnen in Richtung Holland.

Feiertage 2024: Osterferienbeginn in anderen Bundesländern

Am besten sollte man nicht Freitag oder Samstag losfahren und wenigstens die Stoßzeiten meiden, empfiehlt der ADAC.
Am besten sollte man nicht Freitag oder Samstag losfahren und wenigstens die Stoßzeiten meiden, empfiehlt der ADAC. © dpa | Marijan Murat

Nach Süden wird es demnach vor allem auf der A3 zwischen Oberhauen und Frankfurt voller sowie auf dem Kölner Autobahnring. Der Club empfiehlt zudem, den Bereich der Rahmede-Talbrücke der A45 in Lüdenscheid weiträumig zu umfahren, da die Umleitungen dort auch schon ohne jeden Ferienverkehr dauerhaft überlastet sind.

Im weiteren Verlauf der Osterferien kann auch ein Blick auf die Ferienzeiten in den anderen Bundesländern hilfreich sein – die sind nämlich nicht einheitlich. In den meisten Bundesländern starten die Osterferien 2024 am 25. März und enden am 5. oder 6. April. Etwas später, am 28. März, geht es in Sachsen los. Und Schleswig-Holstein schickt seine Schülerinnen und Schüler sogar erst am 2. April in die Ferien. Bremen, Hamburg und Niedersachsen starten allerdings bereits am 18. März in die Osterferien. Das bringt den Reiseverkehr bereits früher auf manche Fernstraßen.

Drei Autobahnbrücken für den Reiseverkehr an Ostern wieder befahrbar

Das Baustellenmanagement der Autobahn GmbH wird auch in diesem Jahr wieder versuchen, zur Ferienzeit auf den wesentlichen Routen keine Tagesbaustellen einzurichten. Die Niederlassung Rheinland weist außerdem auf drei Brücken hin, wo der Verkehr besser fließen kann als in den Vorjahren: Die neue A40-Rheinbrücke Neuenkamp in Duisburg ist ebenso fertig wie die Hengstey-Brücke der A1 in Hagen - und die A1-Rheinbrücke Leverkusen zumindest soweit erneuert, dass drei Spuren in jede Richtung führen.

Viel los auf den Autobahnen: Zum Start in die Osterferien 2024 kann es voll werden (Symbolfoto).
Viel los auf den Autobahnen: Zum Start in die Osterferien 2024 kann es voll werden (Symbolfoto). © dpa | Rolf Vennenbernd

Reiseverkehr Osterferien: Autobahnen mit Staugefahr

Die größte Geduldsprobe droht - wie seit Jahren - vermutlich allen, die über die A1 Richtung Nordsee fahren: Ihr sechsspuriger Ausbau läuft in NRW zwischen Ascheberg und Münster-Hiltrup und in Niedersachsen zwischen Bramsche und Lohne/Dinklage auf einer Länge von 30 (!) Kilometern. Zudem wird im Raum Osnabrück die Fahrbahndecke erneuert.

ADAC und ACE rechnen auf folgenden Routen mit erhöhtem Verkehrsaufkommen und Staugefahr:

  • A1: Köln - Dortmund - Bremen - Hamburg - Lübeck
  • A2: Hannover - Berlin
  • A3: Frankfurt - Würzburg - Nürnberg - Passau / Oberhausen - Arnhem
  • A5: Basel - Karlsruhe - Frankfurt
  • A6: Mannheim - Heilbronn - Nürnberg
  • A7: Hamburg - Hannover - Würzburg - Ulm - Füssen
  • A8: Salzburg - München - Stuttgart - Karlsruhe
  • A9: München - Nürnberg - Berlin
  • A10: Berliner Ring
  • A24: Hamburg - Berlin
  • A81: Heilbronn - Stuttgart - Singen
  • A93: Rosenheim - Kiefersfelden
  • A95: München - Garmisch-Partenkirchen
  • A99: Umfahrung München

Staugefahr an Ostern 2024: Reiseverkehr in die Alpenregion

Wen es sogar nach Österreich und in die Schweiz zieht, muss gerade auf den Zu- und Abfahren der Wintersportgebiete sowie den Transitrouten mit Stau und zähfließendem Verkehr rechnen. Der ADAC warnt zudem vor längeren Wartezeiten auf der Gotthard-Route sowie den Zufahrten zu den Skiregionen Graubündens, des Berner Oberlands, des Wallis und der der Zentralschweiz.

Die Streiks im Fern- und Nahverkehr machen die Reisesituation für Osterurlauber unsicherer.
Die Streiks im Fern- und Nahverkehr machen die Reisesituation für Osterurlauber unsicherer. © dpa | Jens Büttner

Streiks und Sperrungen: Bahn- und Nahverkehr an Ostern 2024

Der Start in die Ferien mit der Bahn in Nordrhein-Westfalen wird hingegen schwierig, denn die Bahn sperrt wegen Bauarbeiten ab Freitagabend (21 Uhr) wichtige Strecken rund um Duisburg. Neben zahlreichen Nahverkehrszügen zwischen Rheinland und Ruhrgebiet trifft das auch den Fernverkehr. In Duisburg, Oberhausen, Mülheim und Düsseldorf-Flughafen hält während der Sperrung bis zum 8. April so gut wie kein Fernzug. Auch in Köln, Düsseldorf Hauptbahnhof, Essen und Dortmund haben die Bauarbeiten Auswirkungen für ICE-Verbindungen.

Ob Bahnreisende in den Osterferien in NRW auch von Streiks betroffen sein werden, ist schwer vorauszusagen. GDL-Chef Weselsky ließ bisher offen, wie sich die Lage in der Ferienzeit entwickeln könnte. Zuletzt hieß es freilich, die Positionen der Bahn und der Lokführer-Gewerkschaft näherten sich einander an.

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Etwas anders sieht es im öffentlichen Nahverkehr aus: Trotz der gescheiterten Tarifgespräche müsse man erst ab dem 10. April mit Arbeitskampfmaßnahmen rechnen, wie Verdi-Nahverkehrsexperte Peter Büddicker der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf gesagt hat. Somit sind die Osterferien in NRW vom 25. März bis 6. April nicht betroffen.