Essen. Die Wochen der Studienorientierung helfen bei allen Fragen zum Studienstart. NRW-Hochschulen bieten jetzt Hunderte Veranstaltungen an.

Noch steht den Schülerinnen und Schülern der Abi-Stress bevor, doch schon früh sollten sie sich die Frage stellen: Was kommt danach? Wer ein Studium beginnen will, steht vor einer verwirrend großen Auswahl. Mehr als 20.000 Studiengänge bieten die Hochschulen bundesweit an, in NRW sind es über 2500. Allein an den drei großen Ruhrgebiets-Universitäten kann man unter mehreren Hundert Studiengängen wählen. Im vergangenen Wintersemester zählten die Hochschulen in NRW mehr als 90.000 Erstsemester. Die meisten Studiengänge beginnen im Wintersemester, das im Oktober startet. Aber Achtung: Die Bewerbungsfrist für zulassungsbeschränkte Studiengänge endet bereits am 15. Juli.

Angesichts der Fülle der Studiengänge ist die Verwirrung oft groß. „Vor allem sollte man sich rechtzeitig informieren“, raten erfahrene Studienberater. „Man sollte sich fragen: Was kann ich gut, was macht mir Spaß, womit beschäftige ich mich gerne“, erklärt Jörn Sickelmann, Leiter des Akademischen Beratungs-Zentrums Studium und Beruf der Uni Duisburg-Essen (UDE). Auch Lehrerinnen und Lehrer, Eltern oder Freunde könne man nach ihrer Meinung fragen. Auch sei es sinnvoll, in Vorlesungen reinzuschnuppern und mit Studierenden zu sprechen. Zudem bieten Online-Tests und Info-Veranstaltungen die Möglichkeit, die eigenen Neigungen und Interessen besser zu fokussieren.

Studienorientierung in NRW vom 13.1. bis 9.2.

Eine gute Gelegenheit dazu bieten die jährlichen „Wochen der Studienorientierung“ an den Hochschulen in NRW, die in jedem Jahr im Januar und Februar stattfinden - in diesem Jahr vom 13. Januar bis 9. Februar. In dieser Zeit öffnen die NRW-Hochschulen ihre Türen und ermöglichen Studieninteressierten, Schülern und auch Eltern Einblicke in die Studiengänge und den Hochschulalltag. Die „Wochen der Studienorientierung“ sind eine gemeinsame Aktion des NRW-Schul- und des Wissenschaftsministeriums, der Hochschulen sowie der Arbeitsagenturen.

Alle Schülerinnen und Schüler stehen nach dem Abschluss vor einer wichtigen Weichenstellung für ihre Zukunft. Unzählige Fragen drängen sich auf. Will ich studieren oder eine Ausbildung beginnen? Was passt zu mir? Betriebe und Hochschulen werben um junge Menschen. 2022 war die Zahl der Auszubildenden in NRW zum zweiten Mal in Folge wieder höher als die der Studienanfänger. Die Berufsaussichten sind auf beiden Wegen derzeit gut.

Welches Studium passt zu mir?

Wenn die Entscheidung für ein Studium gefallen ist, stellen sich viele Fragen: Welches Studium passt zu mir? Wie bewerbe ich mich um einen Studienplatz? Welche Hochschule hat das beste Angebot? Welche Chancen habe ich mit meinem Abi-Schnitt? Wie finanziere ich mein Studium? Wie finde ich mich an der Hochschule zurecht und wie funktioniert überhaupt ein Studium? Welche Berufsaussichten habe ich mit dem Abschluss? Soll ich ein Fach wählen, das tolle Karrierechancen bietet oder eines, das mich interessiert?

Auf den Internet-Seiten der Hochschulen finden Interessierte bei den Wochen der Studienorientierung derzeit ein riesiges Info-Angebot. Beratungen, Workshops, Vorträge, Führungen und Schnuppervorlesungen bieten Antworten auf alle offenen Fragen. Sämtliche Veranstaltungen aufzuzählen, ist schier unmöglich. Dabei stellen sich die Studiengänge mit eigenen Info-Veranstaltungen vor. An der Uni Duisburg-Essen (UDE) etwa von BWL (22. Januar) über Türkeistudien (22. Januar) und Nano-Engineering (24. Januar) bis Aquatische Biologie (26. Januar).

Hochschulen bieten Hunderte Info-Veranstaltungen an

„Wege ins Medizinstudium“ heißt zum Beispiel eine Veranstaltung an der Ruhr-Uni Bochum (RUB) am 18. Januar. Am 25. Januar lautet das Thema „Als Ingenieur:in die Zukunft grüner gestalten“. Die Unis informieren zudem in der „Woche des Lehramts“ (5.2. bis 9.2.) über Studienwege zur Lehrerin oder zum Lehrer.

Vor einer Studien-Entscheidung steht oft die große Frage: Was wird das kosten, kann ich mir ein Studium überhaupt leisten? Die Veranstaltung „Studienfinanzierung – wie geht das?“ am 18. Januar an der Ruhr-Uni informiert über die Kosten eines Studiums und stellt verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten vor. Ähnliche Angebote finden sich auch an der TU Dortmund und der UDE. Auch für Väter und Mütter gibt es spezielle Elternsprechstunden, denn viele sind in Sorge, ob ihr Nachwuchs die richtige Studienwahl trifft. So bietet etwa die Uni Dortmund am 22. Januar einen „digitalen Elternabend“ an.

Numerus clausus: Nicht abschrecken lassen

Sorgen bereitet vielen Schulabgängern häufig, ob ihr Notendurchschnitt für das Wunschstudium ausreicht. Etwa 31 Prozent aller Studiengänge in NRW sind mit einer Zulassungsbeschränkung (Numerus clausus, NC) belegt. Doch sagt die Anzahl der NC-Studiengänge zunächst wenig über die Chancen auf einen Studienplatz aus. Da sich angehende Studierende parallel an mehreren Hochschulen bewerben – was ratsam ist – werden zum Semesterstart im Oktober oftmals wieder Plätze frei.

„Grundsätzlich sollten sich Studieninteressierte nicht vorschnell abschrecken lassen“, rät Studienberater Sickelmann. Oft werde der NC mit einer strikten Notengrenze verwechselt, mit der man noch einen Studienplatz bekommt. Der NC bezeichnet aber lediglich die schlechteste Note, mit der ein Bewerber im vorherigen Semester noch für einen Studiengang einen Platz erhielt und eingeschrieben wurde. Das schwankt von Jahr zu Jahr je nach Nachfrage und Anzahl der Studienplätze.

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