NRW. Einer der kältesten Winter liegt schon über 80 Jahre zurück. Welche Kälterekorde NRW seitdem erlebt hat, lesen Sie hier in unserem Überblick.

  • Winter in NRW: Der letzte Winter war wieder sehr wechselhaft und oftmals leider zu warm.
  • Seit 2010 zeichnet sich ein Trend ab, dass die Winter zunehmend milder werden und es immer seltener schneit.
  • NRW hat in den letzten 80 Jahren sehr unterschiedliche Winter erlebt. Einige verzeichneten Rekordtemperaturen.
  • Wann es in der Vergangenheit in NRW so richtig kalt war und was das vielleicht über die zukünftigen Winter aussagt, jetzt hier in unserem Überblick.

Der Winter 2023/2024 hat sich nicht mit Ruhm bekleckert - aber lag voll im Trend. Wie der Deutsche Wetterdienst erklärte, war es der dreizehnte milde Winter in Folge. Mit seinen Temperaturen belegt er sogar Platz drei der wärmsten Wintermonate seit 1881. Und zweistellige Minusgrade gibt es oftmals nur noch in hohen Regionen oder typischen Skiregionen.

Winterliches NRW: Das waren die verschneitesten und frostigsten Winter der letzten Jahre.
Winterliches NRW: Das waren die verschneitesten und frostigsten Winter der letzten Jahre. © WP Michael Kleinrensing | Michael Kleinrensing

Winter in NRW: Das sagt die Wetteraufzeichnung

NRW verzeichnet viele Kälterekorde: Wir haben die kältesten und schneereichsten Winter in NRW gesammelt, nach Auswertungen des Deutschen Wetterdiensts:

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  • Zu den kältesten Wintern in NRW zählen die Kriegswinter 1942 und 1945. Die niedrigste Temperatur von -31,2 Grad wurde 1942 im sauerländischen Eslohe gemessen.
  • In den Sechzigern gab es ebenfalls erstaunlich kalte und schneereiche Winter: Viele Orte in NRW waren im Winter 1962/1963 unter einer wochenlangen Schneedecke begraben und erlebten in den drei Monaten Dezember, Januar und Februar fast 50 Tage Dauerfrost. Im Winter 1960/1970 waren es sogar über 60 Frosttage.
  • Viele sprechen vom sogenannten Jahrhundertwinter, wenn sie an den Dezember 2010 zurückdenken - denn er war mit einer durchschnittlichen Temperatur von -2,6 Grad einer der kältesten Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Viele Städte lagen fast den kompletten Monat unter einer Schneedecke, so dick, wie vor über 100 Jahren nicht mehr. Damit hat das Tief Petra den Menschen in NRW einen großen Wunsch erfüllt: flächendeckende Weiße Weihnacht.
  • Die Winter danach fielen bislang deutlich milder aus. Bis 2021 gab es nur noch einen, bei dem die Temperatur unter dem langjährigen Durchschnitt lag: Winter 2012/2013. Alle übrigen Winter verliefen in NRW milder als der Temperaturschnitt.

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Seit 2010 gab es in NRW vornehmlich milde Winter. (Symbolbild)
Seit 2010 gab es in NRW vornehmlich milde Winter. (Symbolbild) © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

In NRW keine echten Winter mehr seit 2010

Die Winter 2013/2014, 2015/2016 und 2019/2020 stuft der Deutsche Wetterdienst als „extrem mild“ ein. Im Flachland gab es in der Regel weniger als fünf Tage Schneefall und der Schnee blieb nicht liegen.

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Ähnlich mild verlief auch der Winter im vergangenen Jahr 2020/2021. Demnach gab es in den vergangenen zehn Jahren eine deutliche Häufung von milden Wintern oder Wintern mit nur kurzen Kälte- oder Schneeperioden, heißt es vom DWD auf Anfrage dieser Redaktion. Dafür war der April 2021 so kalt, wie seit 44 Jahren nicht mehr.

Winter in NRW: Wohin sich Wohnungslose wenden können

Obdachlose haben es im Winter besonders schwer. Allein im vergangenen Jahr sind in Deutschland mindestens 22 Menschen auf der Straße erfroren. Auf den folgenden Seiten finden Sie Infos und Hilfe in NRW: