Berlin. Manipulative Beziehungen sind eine große Belastung – besonders für die Betroffenen. Um die Folgen zu minimieren, braucht es aber uns alle.
Zwischenmenschliche Beziehungen sind an sich schon hochkomplex. Richtig kompliziert wird es, wenn Manipulation ins Spiel kommt. Anfangs ist diese oft subtil und kann gerade für Betroffene schwer zu erkennen sein. Meist ist es ein flaues Gefühl in der Magengrube, was uns im Laufe der Zeit unterschwellig warnt – richtig wahrhaben, möchte man es aber dennoch oft nicht.
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Umso wichtiger ist es, in seiner Beziehung nicht nur selbst genau hinzuschauen. Jeder sollte auch im Umfeld hellhörig werden, wenn der Eindruck entsteht: Hier stimmt etwas nicht. Steckt eine Person, sei es Freund, Freundin, Verwandter oder Kollegin, in einer manipulativen Beziehung – bemerkt oder unbemerkt – ist das mehr als dessen privater Zwist. Wird eine Person systematisch manipuliert, hat das nicht nur für die Betroffenen weitreichende Folgen, sondern wird langfristig auch zum gesellschaftlichen Problem.
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Manipulation verzerrt die Wahrnehmung einer Person, zerstört deren Selbstwert, schafft Unsicherheiten und Isolation. Oft leiden die Opfer unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen – oder diese werden bei einer Vorbelastung noch verstärkt.
Das sorgt nicht nur für einen immensen Leidensdruck, sondern auch zu hohen Kosten für unser Gesundheitssystem. Therapien, Medikamente, Krankheits- oder gar Krankenhaustage sind hier nur einige Beispiele. Darüber hinaus sind Betroffene teils auch beruflich nicht mehr voll leistungsfähig. Dadurch können zusätzliche, indirekte Kosten entstehen.
Es ist unser aller Aufgabe hinzuschauen, Betroffene zu sensibilisieren, zu helfen, wo gewünscht. Zusätzlich braucht es Aufklärungsarbeit und Präventionsprogramme. Nur so können wir die oft langfristigen Folgen manipulativer Beziehungen abmildern und Betroffene auf ihrem Weg der Heilung unterstützen.
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