Essen. In unserem Videotalk erklärt und bewertet Prof. Weckbecker die Bedeutung neuer Wirkstoffe, die erstmals die Krankheit direkt bekämpfen.

In Deutschland leben fast 1,8 Millionen Menschen mit Demenz – die häufigste Ursache ist die Alzheimererkrankung. Jährlich kommen rund 400.000 neue Fälle hinzu. Angesichts solcher Zahlen ist es kein Wunder, dass die Meldung, die europäische Arzneimittel-Behörde habe grünes Licht für eine völlig neue Alzheimer-Therapie gegeben, für Aufsehen und große Hoffnungen gesorgt hat: Bisherige Therapien behandeln nur Symptome der Krankheit, nicht ursächliche Prozesse im Gehirn. Die neuen Medikamente mit dem Antikörper Lecanemab sollen offenbar direkt gegen die Wirkungen der Krankheit arbeiten und die degenerativen Prozesse im Gehirn verlangsamen.

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In den USA hat Lecanemab unter dem Handelsnamen Leqembi bereits eine vollständige Zulassung. Gleiches gilt für ein zweites Medikament mit dem Wirkstoff Donanemab (Handelsname Kisunla).

Alzheimer - Die Entstehung einer Volkskrankheit

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    In der neuen Folge unserer Video-Serie „Die Sprechstunde“ erklärt Professor Klaus Weckbecker, wie der neue Wirkstoff funktioniert. Warum sich die europäischen Behörden schwergetan haben mit der Zulassung, wie die bisherigen Studien zu dem Medikament zu bewerten sind. Weckbecker bremst allzu euphorische Hoffnungen für aktuelle Patienten, gleichzeitig sieht er in Lecanemab einen möglichen Meilenstein für Weiterentwicklungen.

    Prof. Weckbecker lehrt Allgemeinmedizin an der Universität Witten/Herdecke und ist als solcher ausgewiesener Experte für hausärztliche Themen. Gemeinsam mit ihm widmen wir uns in der Sendung „Die Sprechstunde“ regelmäßig den sogenannten Volkskrankheiten und medizinischen Alltagsfragen.

    Im Interview sprechen wir darüber,

    • wie der Antikörper Lecanemab die Prozesse bremsen soll, die zu Alzheimer führen.
    • welche schwerwiegenden Nebenwirkungen das Medikament haben kann.
    • warum es nur für eine kleine Gruppe von Patienten eingesetzt wird.
    • warum die medizinische Forschung dennoch große Stücke auf den Antikörper setzt.
    • wann das Medikament in Deutschland eingesetzt werden kann und wer es dann zahlt.
    • warum die absehbaren Kosten das Gesundheitssystem sprengen könnten.

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    Disclaimer:

    Klaus Weckbecker ist niedergelassener Hausarzt in eigener Praxis und angestellter Hochschullehrer an der Universität Witten/Herdecke. Weder er selbst noch der von ihm geleitete Lehrstuhl erhalten Fördermittel der pharmazeutischen Industrie. Auch besitzt Klaus Weckbecker keine (Aktien-) Anteile an pharmazeutischen Firmen.