Berlin. Wegen der Leugnung der Schoa wurde die Rechtsextremistin Ursula Haverbeck mehrmals zu Haftstrafen verurteilt. Nun starb sie mit 96 Jahren.
Die Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Das bestätigte ihr Anwalt Wolfram Nahrath. Zuvor hatten mehrere Medien unter Berufung auf Social Media-Kanäle der rechtsextremen Szene ihren Tod vermeldet. Auch die Kleinstpartei Die Rechte, für die sie 2019 als Spitzenkandidatin bei der Europawahl kandidiert hatte, meldete ihren Tod.
Die im ostwestfälischen Vlotho lebende Haverbeck war seit Jahrzehnten in der Neonaziszene aktiv und hatte immer wieder öffentlich den nationalsozialistischen Völkermord an sechs Millionen Jüdinnen und Juden geleugnet. Deswegen wurde sie wiederholt zu Geld- und Haftstrafen verurteilt. Zuerst im Jahr 2004 zu einer Geldstrafe und zuletzt im vergangenen Juni in Hamburg, wo das Gericht eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten gegen sie verhängte. Ihr Anwalt hatte dagegen Revision am Oberlandesgericht eingelegt.
Haverbeck hatte in der Vergangenheit mehrmals versucht, einem Gefängnisaufenthalt mit Verweis auf ihr hohes Alter und eine angebliche Haftunfähigkeit zu entgehen. Mehrmals wurde sie untersucht und war entsprechend auch von Mai 2018 bis November 2020 in Bielefeld inhaftiert.
Wiederholt behauptete Haverbeck, auch vor einer Fernsehkamera und in Gerichtssälen, dass das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau kein Vernichtungslager gewesen sei und Massenmord dort nicht stattgefunden habe. Nach Schätzungen von Historikern ermordeten die Nazis allein im KZ Auschwitz-Birkenau mindestens 1,1 Millionen Menschen.