Berlin. Mehrere Mitglieder der Letzten Generation haben die Fassade des Terminals beschmiert. Was sie fordern.

Mitglieder der Letzten Generation haben am Samstag am Kassel Airport in Calden protestiert. Die Klimaschützer schrieben in orangener Farbe „How dare you?!“ an die Fassade des Terminals. Übersetzt heißt das: „Wie könnt ihr es wagen!“. Daneben prangten Dutzende Handabdrücke auf der Scheibe. Den Satz schleuderte die schwedische Aktivistin Greta Thunberg 2019 den Teilnehmern beim UN-Klimagipfel in New York entgegen. 

Nach Angaben eines Polizeisprechers versammelten sich am Mittag sieben Demonstranten zu einem zunächst friedlichen Protest vor dem Flughafen. Die Letzte Generation forderte in ihrer Mitteilung die Bundesregierung auf, die Subventionen für den Regionalflughafen zu stoppen.

Letzte Generation kritisiert staatliche Unterstützung für Flughafen Kassel

„Statt den Airport fair herunterzufahren, wird er mit Steuergeldern künstlich gefördert. Zwischen November 2024 und Februar 2025 werden insgesamt nur sechs Flüge in Kassel starten. Der Flughafen macht jedes Jahr Millionen Euro Verluste, bezahlt aus Steuern“, bilanzierte die Letzte Generation. Diese Gelder sollen für andere Zwecke genutzt werden, „um die Lebensgrundlagen zu sichern und das milliardenfache Leiden von Menschen abzuschwächen/einzudämmen.“

Seit seiner Eröffnung vor einem guten Jahrzehnt schreibt der Kasseler Airport rote Zahlen. Im Jahr 2023 betrug das Defizit nach Angaben des hessischen Verkehrsministeriums 4,98 Millionen Euro. Größter Anteilseigner des Flughafens ist mit 68 Prozent das Land Hessen. Weitere Gesellschafter sind die Stadt und der Kreis Kassel mit je 14,5 Prozent. Die Gemeinde Calden hält 3 Prozent.

Die Letzte Generation kündigte weitere Proteste in Kassel an:

  • Ab dem 25. September 2024 sollen Hunderte Menschen zusammenkommen und die Ungerechtigkeit des Regionalflughafens Kassel-Calden aufzeigen.
  • Am 28. September 2024 soll es eine erste große Ungehorsame Versammlung geben.

fmg/dpa