Berlin. Erstmals zeigt ein Video, wie die Ukraine eine Drohne als eine Art Flammenwerfer einsetzt, um russischen Truppen ihre Deckung zu nehmen.
Kampfdrohnen spielen im Krieg zwischen der Ukraine und Russland eine Schlüsselrolle. Das liegt auch daran, dass die Ukraine nicht alle vom Westen gelieferten Waffen bedingungslos einsetzen darf. Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt nach wie vor auf die Freigabe, reichweitenstarke Systeme wie die amerikanischen ATACMS-Raketen oder die britischen Storm-Shadow-Raketen auch gegen strategisch wichtige Ziele im russischen Hinterland einsetzen zu dürfen.
Durch die begrenzten Kapazitäten sind die ukrainischen Streitkräfte daher immer wieder auf vergleichsweise günstige Drohnen angewiesen, um Nadelstiche gegen die russische Seite zu setzen. Seit Kriegsbeginn kam es dabei immer wieder zu technischen Neuerungen.
Video soll zeigen, wie Drohne Russen-Versteck in Brand setzt
Wie „Forbes“ berichtet, wurde von der 108. territorialen Verteidigungsbrigade ein Video geteilt, das zeigt, wie eine ukrainische Drohne ein schmales Waldstück, in dem russische Stellungen vermutet werden, in Brand setzt. Dabei sei mutmaßlich das leicht entzündliche Gemisch Thermit eingesetzt worden. Unklar war, wo das Video genau aufgenommen wurde und welcher Drohnentyp zum Einsatz kam.
⚡️🇺🇦Ukrainian FPV drone burns 🇷🇺Russian positions with thermite. pic.twitter.com/NDVrQAbrRN
— 🪖MilitaryNewsUA🇺🇦 (@front_ukrainian) 2. September 2024
Bisher hatten ukrainische Streitkräfte Thermit-Bomben vor allem dazu eingesetzt, um militärisches Gerät der Russen zu zerstören. Durch die enorme Hitze, die Thermit freisetzt, wird dabei häufig andere Munition zur Detonation gebracht.
„Drachenfeuer“-Drohne verfolgt strategisches Ziel
In einem Telegram-Channel, in dem das Video auftauchte, habe der Absender dies nur mit dem Wort „Dracarys“ kommentiert, ein Begriff aus der fiktiven Sprache, die aus „Game of Thrones“ bekannt ist. Es heißt so viel wie „Drachenfeuer“.
Der Einsatz der „Drachenfeuer“-Drohnen ist nach Ansicht von Experten eher strategischer Natur. Um russische Positionen direkt zu zerstören, sei der Einsatz von Thermit nicht geeignet, heißt es in dem „Forbes“-Bericht. Es ginge viel mehr darum, den Schutzraum zu zerstören und die Truppen aus der Deckung zu treiben. In welchem Ausmaß, die Ukraine auf solche Angriffe zurückgreift, ist nicht bekannt.