Düsseldorf. Trotz der Wartezeiten an der Schalke-Arena findet der VRR, man habe „alles Menschenmögliche“ für die internationalen Fans getan.

In der Diskussion über das Abreise-Chaos nach dem EM-Auftakt der englischen Nationalmannschaft am Sonntagabend in Gelsenkirchen gegen Serbien hat der Vorstandssprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), Oliver Wittke, die beteiligten Bus- und Bahnunternehmen gegen Kritik verteidigt: „Insgesamt kann man, glaube ich, nach dem ersten Wochenende der Fußball-Europameisterschaft sagen, hat der öffentliche Transport sehr, sehr gut funktioniert.“ Wittke sprach von einer „guten Visitenkarte“ des ÖPNV.

Zahlreiche englische Fans hatten in den sozialen Netzwerken beklagt, dass der Abtransport von der Schalker Arena sehr lange gedauert habe und die Weiterfahrt mit dem ÖPNV in andere NRW-Städte in der Nacht zum Sonntag mitunter unmöglich war. Tausende EM-Touristen aus England besuchen zurzeit zwar Spiele in Gelsenkirchen, übernachten aber woanders in NRW. Vor allem in Köln und Düsseldorf nutzen viele internationale Fans die Zeit für Städtetrips zwischen den Partien.

Plötzlich kamen Tausende Fans über Arnheim nach NRW

„Ich kann nicht garantieren, dass es an allen Stellen reibungslos läuft. Dafür ist die Veranstaltung einfach zu groß und im Übrigen auch unberechenbar“, sagte Wittke. In der Gelsenkirchener Fanzone hätten am Sonntag statt der erwarteten 20.000 Engländer nur 7500 gefeiert. Auf der anderen Seite hätten sich viele Fans in überfüllten Zügen aus dem niederländischen Arnheim auf den Weg nach Gelsenkirchen gemacht, so dass ein zu diesem Zeitpunkt eingerichteter Schienenersatzverkehr völlig überlastet wurde.

„Wir haben versucht, alles Menschenmögliche zu tun“, so der VRR-Chef. Er verwies auf eine zusätzliche „EM-Linie“ von Köln über Düsseldorf und Gelsenkirchen nach Dortmund, die bis tief in die Nacht verkehre. „Was wir nicht hinbekommen haben, ist ein 24 Stunden-Service.“ NRW ist mit vier Stadien und 20 von insgesamt 51 Partien das Rückgrat der Europameisterschaft.