Berlin. Das E-Mobilitätsziel der Regierung mit 15 Millionen Autos bis 2030 ist nicht zu erreichen. Käufer müssen überzeugt sein. Ein Kommentar.
15 Millionen Elektroautos, die ab dem Jahr 2030 leise und emissionsfrei über Deutschlands Straßen surren. Diesen schönen und oft beschworenen Plan kann die Bundesregierung getrost vergessen. Niemand – vielleicht außer Olaf Scholz – glaubt mehr daran, dass dies noch gelingen kann.
Die Transformation zur E-Mobilität läuft zurzeit leider ziemlich schief – und schuld ist nicht nur die Politik. Wer für ein E-Auto mal eben 40.000 Euro in die Hand nehmen soll, will es schließlich auch laden. Aber weder Stromanbieter noch Stadtplaner kommen mit der Infrastruktur hinterher. Die Zahl der Ladepunkte wächst zu langsam. Besonders in den Großstädten entscheiden sich Menschen notgedrungen für Verbrenner, weil sie ihr Ladekabel nicht aus dem vierten Stock hängen können.
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Kundinnen und Kunden, die lieber deutsche als chinesische Massenmodelle kaufen wollen, warten noch immer auf deutsche Billigstromer in Basic-Ausstattung. Berichte, wonach eine geplante Kooperation von VW mit Renault stockt, verunsichern zusätzlich.
Ein herber Schlag war auch die Rücknahme der staatlichen Förderung, mit der viele E-Auto-Interessierte verprellt werden. Die Bremsspur sieht man in den Zulassungszahlen, die in den ersten Monaten 2024 unterdurchschnittlich waren.
Jetzt macht die CDU den Kampf gegen das EU-weite Verbrenner-Aus 2035 zum Wahlkampfthema. Friedrich Merz hat gute Gründe dafür, aber auch diese Kampagne wird den Absatz noch schwerer machen.
Höchste Zeit also für einen Elektroauto-Krisengipfel. Man kann das E-Auto nicht überhelfen, die Menschen müssen es wollen. Nur so wird die Transformation auf unseren Straßen funktionieren.