Berlin. Bei simulierten Europawahlen durften unter 16-Jährige wählen. In Brandenburg deutlich vorn: die in Teilen gesichert rechtsextreme AfD.
Vor großen Wahlen wie der Bundestagswahl koordiniert der Deutsche Bundesjugendring eine Wahl, bei der Jugendliche unter 16 Jahren ihre Stimme abgeben können. Das Projekt wird vom Bundesjugendministerium gefördert. Nun wurde eine simulierte Europawahl bundesweit durchgeführt. Sorgen bereiten vor allem die Abstimmungsergebnisse aus Brandenburg.
Dort liegt die AfD bei der U16-Europawahl unter Jugendlichen mit deutlichem Abstand vorn. Sie erhielt bei der simulierten Europawahl für unter 16-Jährige rund 38,3 Prozent der Zweitstimmen, gefolgt von der SPD mit 18,1 Prozent, wie aus dem Ergebnis auf der Webseite der Landeskoordinierungsstelle hervorgeht. Die CDU kam auf 13,5 Prozent, die Linke auf 5,1 Prozent und die Tierschutzpartei erhielt 4,1 Prozent.
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Erschreckendes Ergebnis: AfD bei U16-Wahl in Brandenburg vorn
Es ist erstaunlich und erschreckend zugleich, dass eine in Teilen als gesichert rechtsextrem geltende Partei bei so vielen Jugendlichen vorne ist. Es gab 1330 gültige Stimmen bei der U16-Wahl in Brandenburg. Die Europawahl findet in Brandenburg am kommenden Sonntag (9. Juni) statt. Wer mindestens 16 Jahre alt ist, darf wählen.
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Bei der U16-Europawahl gaben bundesweit knapp 60 000 junge Menschen in 875 selbstorganisierten Wahllokalen vom 27. bis zum 31. Mai ihre Stimme ab. Bundesweit lag die SPD mit 19,7 Prozent vorn, gefolgt von CDU/CSU mir 19,4 Prozent. Die Grünen lagen bei 13,8 Prozent, die AfD bei 13,6 Prozent, die Linke bei 6,8 Prozent, die Tierschutzpartei bei 4,3 Prozent und die FDP bei 4,1 Prozent. 18,3 Prozent entfielen auf die weiteren Parteien.
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