Berlin. Aus früheren Insolvenzen hat die Politik die richtigen Lehren gezogen. Der eingerichtete Sicherungsfonds erweist sich als goldrichtig.
Der Staat hat eine bittere Lektion gelernt. Das ist das einzige positive Fazit der Pleite des Reiseveranstalters FTI. Die betroffenen Kunden können sich recht sicher sein, dass sie auf ihrem materiellen Schaden nicht sitzen bleiben. Dafür sorgt der Reisesicherungsfonds, der nach den Erfahrungen mit der Insolvenz des Reise-Riesen Thomas Cook 2019 per Gesetz eingeführt wurde.
Zuvor war die Haftung der einzelnen Reiseveranstalter auf viel zu geringe Summen begrenzt. In der Folge musste der Staat viele Millionen ausgeben, um gestrandete Reisende zurückzuholen oder zu entschädigen. Mit der Einrichtung des Sicherungsfonds hat die Bundesregierung das Haftungsrisiko dahin verlagert wo es hingehört – in die Branche.
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Dabei hatte sich der Reiseverband heftig dagegen gewehrt. Dieser vorbeugende Verbraucherschutz erweist sich jetzt als goldrichtig für alle Beteiligten. Die Kunden können mit einer Schadensregulierung rechnen, der Imageverlust der Reisebranche hält sich in Grenzen und dem Steuerzahler bleiben Rettungskosten erspart.
Durch FTI-Pleite geraten Urlaubspläne tausendfach durcheinander.
Aber auch wenn die Pleite finanziell keine Spuren bei den betroffenen Verbrauchern hinterlassen sollte, ist sie für jeden einzelnen extrem ärgerlich. Kurz vor Beginn der Hauptsaison geraten Urlaubspläne tausendfach durcheinander. Viele Beschäftigte können nicht einfach umplanen, zum Beispiel wenn Werksferien den Zeitraum von Reisen vorgeben.
Und es dürfte auch nicht einfach sein, auf den letzten Drücker noch ebenso attraktive Reisen als Ersatz für einen nun gestrichenen Trip zu finden. Die negative Lehre lautet, dass auch zukünftig die Pleite eines großen Veranstalters nicht ausgeschlossen werden kann.
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