Paris. Die Franzosen schätzen Brigitte Macron. Doch eine Serie könnte der First Lady Negativ-Schlagzeilen bescheren. Die Familie ist besorgt.
- An der Seite von Präsident Emmanuel Macron ist sie Frankreichs „First Lady“: Brigitte Macron
- Immer wieder Thema in der Öffentlichkeit: ihr Alter
- Eine angekündigte Mini-Serie über das Leben der 71-Jährigen bereitet nun ebenfalls Sorgen
„Eine wunderbare Frau, sehr, sehr sympathisch“: so beschrieb Lavinia Valbonesi, die First Lady von Ecuador, ihre französische Amtskollegin Brigitte Macron nach einem offiziellen Besuch im Élysée-Palast in Paris im Mai. „Wir haben viel gemeinsam“, schwärmt die ecuadorianische Unternehmerin auf ihrem Instagram-Account mit über 800.000 Followern.
Obwohl die beiden „First Ladies“ fast ein halbes Jahrhundert voneinander trennen – Valbonesi wurde 1998 geboren, Brigitte Macron 1953, weiß auch letztere perfekt mit den Medien zu spielen, um die Blicke auf sich zu ziehen und ihren Mann in Sachen Popularität zu unterstützen. Emmanuel Macrons Beliebtheitswerte sind nach sieben Jahren an der Macht und zahlreichen politischen Krisen deutlich gesunken. Kein Vergleich zum Enthusiasmus, der seine Wahl 2017 begleitet hatte.
Brigitte Macron, die von der Boulevardpresse aus der ganzen Welt beobachtet wird, legt beispielsweise Wert auf einen bewussten Kleidungsstil, der von Casual Chic bis hin zu großen französischen Marken wie Louis Vuitton reicht. Genauso wie ihr Mann betonte auch sie in der Zeitschrift „S par Sophie Davant“, dass sie „30 Minuten Sport pro Tag“ betreibt.
Brigitte Macron soll ein großer Fan von „Emily in Paris“ sein
Im Laufe der Jahre haben sich die Franzosen an die First Lady gewöhnt – und auch an „dieses nicht ganz normale Paar“, wie es Emmanuel Macron einst selbst ausgedrückt hat. Die beiden Eheleute trennen stolze 24 Jahre voneinander. Doch die Franzosen haben schon einiges erlebt im Elysée-Palast. Und das aktuelle Präsidentenpaar gibt in dieser Hinsicht ein ruhigeres Bild ab als die Vorgänger François Hollande oder Nicolas Sarkozy mit ihren Gattinnen.
Weil sie fürchten müssen, dass dieses hart erarbeitete Image beschädigt werden könnte, blicken Familie und insbesondere Brigitte Macrons Töchter mit Sorge auf eine angekündigte Mini-Serie über das Leben der 71-Jährigen. „Brigitte, une femme libre“, eine freie Frau, soll sie heißen. Was genau sich dahinter verbirgt, ist noch unklar. Wenn sich Brigitte Macron überhaupt für eine TV-Serie erwärmen kann, dann für „Emily in Paris“. Die First Lady scheint ein Fan der Netflix-Serie zu sein, wird in der aktuellen Staffel sogar in einem Gastauftritt zu sehen sein – für den sie sich selbst beworben haben soll.
Macron engagiert sich für Krankenhäuser, Behinderte und Bildung
Brigitte Macron ist zwar an der Seite ihres Mannes sehr präsent, verfolgt aber auch ihre eigenen Projekte. In der Tradition von Bernadette Chirac, der Ehefrau des ehemaligen französischen Präsidenten Jacques Chirac (zwischen 1995 und 2007), ist die derzeitige First Lady seit 2019 Präsidentin der Stiftung der französischen Krankenhäuser. Gemeinsam mit dem Trainer der französischen Fußballnationalmannschaft, Didier Deschamps, sammelt sie im Rahmen der „Operation Pièces Jaunes“ (Gelbe Münzen) Geld für Patienten und Pflegepersonal.
Während ihr Mann – wie so oft – mit einem neuen politischen Notfall in Neukaledonien beschäftigt ist, nimmt sie allein an wichtigen Zeremonien teil: wie kürzlich etwa an der Beerdigung von Jean-Claude Gaudin, dem ehemaligen Bürgermeister von Marseille, oder dem Literaturmoderator Bernard Pivot. Die Ex-Lehrerin engagiert sich sehr für ihre Wohltätigkeitsarbeit und für Themen, die ihr am Herzen liegen – etwa für Menschen mit Behinderung und für Bildung.
In die politische Linie ihres Mannes greift sie nicht ein. Trotzdem haben einige ihrer Medienauftritte für Debatten gesorgt – etwa als sie für die Einführung von Schuluniformen warb. Dem französischen Radiosender RTL sagte sie einst, sie habe „weder die Kompetenz noch eine Vorliebe für Politik“. „Meine Meinung sage ich ihm“, so Brigitte Macron, aber „manipulieren? Niemals!“