Berlin. Die laue Konjunktur schlägt auf den Jobmarkt durch: Wer seine Stelle verliert, findet schwer eine neue – und noch ein Trend alarmiert.
Nach zwei Jahren Konjunkturflaute sind die goldenen Zeiten am Arbeitsmarkt in Deutschland erst einmal vorbei. Das machte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg deutlich. „Wenngleich das Risiko, den Job zu verlieren, im langjährigen Vergleich immer noch niedrig ist – so langsam wird es größer“, sagte BA-Vorstandsmitglied Daniel Terzenbach bei der Vorstellung der monatlichen Arbeitsmarktzahlen.
Der Manager ergänzte: „Gleichzeitig hat es jemand, der arbeitslos geworden ist, im Moment vergleichsweise schwer, wieder eine passende Stelle zu finden.“ Das liege auch daran, dass sich die Arbeitgeber bei Neueinstellungen derzeit eher zurückhielten. Terzenbach betonte aber zugleich: „Obwohl die deutsche Wirtschaft seit zwei Jahren nicht in Tritt kommt, ist die Situation am Arbeitsmarkt weiter robust.“
Arbeitsmarkt: Die Zahl der Beschäftigten wächst trotz allem weiter
Im April waren bei den Arbeitsagenturen 2,75 Millionen Arbeitslose gemeldet, das waren 164.000 mehr als vor einem Jahr. Die übliche Frühjahrsbelebung fällt nur schwach aus, im Vergleich zum März sank die Zahl der Arbeitslosen nur um 20.000. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei sechs Prozent.
Obwohl etliche Betriebe nach wie vor händeringend Fachkräfte suchen, stehen andernorts schon wieder verstärkt Jobs auf der Kippe. So steigt die Zahl der Kurzarbeiter an – und zwar insbesondere in konjunkturnahen Branchen wie der Metall- und Elektroindustrie.
Alles in allem nimmt die Zahl der Beschäftigten in Deutschland aber weiter zu: 34,77 Millionen Männer und Frauen hatten zuletzt einen sozialversicherungspflichtigen Job. Das waren immer noch 164.000 mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der gemeldeten freien Stellen ist mit rund 700.000 immer noch vergleichsweise hoch. „Aber der Zenit ist überschritten“, sagte Terzenbach am Dienstag.
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