Palm Beach/Washington. Trump hat bei einer Veranstaltung für seine erneute Präsidentschaftskandidatur über 50 Millionen Dollar an Wahlkampfspenden erhalten.
Bei einer Veranstaltung in Florida hat der ehemalige US-Präsident Donald Trump für seine erneute Kandidatur eine Rekordsumme an Wahlkampfspenden eingesammelt. Wie Trumps Wahlkampfteam und das Republican National Committee, das nationale Organisationsgremium der Republikanischen Partei, am Samstag in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten, seien bei der Spendengala rund 50,5 Millionen Dollar (46,6 Millionen Euro) zusammengekommen. Die Partei und Trumps Team werteten dies als Zeichen des Enthusiasmus für die Kampagne.
Das Event hat im Anwesen des Milliardärs und Hedgefonds-Managers John Paulson stattgefunden. US-Medien berichteten, die teuersten Tickets bei dem Dinner – mit Sitzplätzen in Trumps Nähe – hätten mehr als 800.000 Dollar gekostet. Der 77-Jährige wurde von seiner Ehefrau Melania Trump zum Dinner begleitet. Die 53-Jährige hatte sich bei der Wahlkampagne in den vergangenen Monaten bisher nur selten an der Seite ihres Mannes gezeigt.
Mit den Einnahmen der Spendengala sollen unter anderem Trumps Wahlkampfreisen, sein Mitarbeiterstab sowie Wahlwerbespots im Fernsehen bezahlt werden. Experten zufolge wird der Wahlkampf vor dem Urnengang am 5. November so kostspielig wie noch nie in der US-Geschichte.
Trump prahlt im Netz über Rekordsumme an Spenden – doch Biden liegt vorn
Auf der von Trump mit begründeten Social-Media-Plattform Truth Social prahlte der Ex-Präsident über den Erfolg des Abends: Es handele sich um die „größte Fundraising-Nacht aller Zeiten“. Demnach habe er doppelt so viel eingenommen wie Joe Biden vor ein paar Tagen.
Der aktuelle Präsident hatte Ende März Wahlkampfhilfe von den Ex-Präsidenten Barack Obama und Bill Clinton bekommen: Eine große Fundraising-Veranstaltung der drei Demokraten in New York brachte mehr als 26 Millionen Dollar ein. Zu Trumps Spenden-Dinner findet Biden auf X (früher Twitter) deutliche Worte: So sammle Trump Geld ein „von einem Haufen Hedgefonds-Milliardären“, die wollten, dass er soziale Leistungen kürze und ihre Steuern senke.
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„Während Trump Geld von einem Haufen Hedgefonds-Milliardären einsammelt, hat unsere Graswurzel-Kampagne dieses Quartal wegen Menschen wie euch 187 Millionen Dollar eingesammelt“, schrieb Biden. Er selbst habe viele kleine Spender von der Parteibasis. Derzeit ist Bidens Wahlkampfkasse besser gefüllt als Trumps, weil der Republikaner hohe Summen wegen diverser Rechtsstreitigkeiten aufbringen muss.
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In mehreren zivilrechtlichen Verfahren wurde der Republikaner zu gewaltigen Strafzahlungen verurteilt und in vier strafrechtlichen Verfahren muss er sich vor Gericht verantworten. All das kostet ihn im Wahljahr viel Zeit und vor allem Geld. So geht der Republikaner mittlerweile zusätzliche Wege, um Geld aufzutreiben. Zunächst brachte er goldene Trump-Turnschuhe auf den Markt, für 399 Dollar pro Paar. Kurz vor Ostern stellte er eine Bibel vor, die er mit einem Country-Sänger vermarktet – zum Preis von 59,99 Dollar pro Stück.