Berlin. Ein 80-Jähriger leiht dem Ex-Präsidenten 175 Millionen Euro – und bewahrt ihn vor der Immobilien-Pfändung. Doch was treibt ihn an?
An Bescheidenheit mangelt es Donald Trump selten. Einst Medienmogul, später US-Präsident: In petto hatte der heute 77-Jährige stets das nötige Kleingeld, um sich ein goldenes Hochhaus und einen kostspieligen Wahlkampf zu finanzieren. Kurz vor einer möglichen zweiten Amtszeit droht ihm jetzt aber ein Gericht in einem Betrugsverfahren mit Pfändung. Bedeutet das das Aus für Golfplätze und das Luxus-Anwesen „Seven Springs“?
Dank eines gewissen Don Hankey kann Trump seine Immobilien vorerst behalten. Das Unternehmen des 80-Jährigen sprang für den Ex-Präsidenten in die Bresche und zahlte die vom Gericht verhängte Kaution von 175 Millionen US-Dollar. Ursprünglich hatten die Richter 464 Millionen Dollar gefordert. Bereits für diese Summe seien Hankey und Trump im Gespräch gewesen, sagte der Unternehmer dem Sender „ABC News“.
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Trump nicht der erste Kunde dieser Art: Hankey verleiht Geld an kreditunwürdige Kunden
Hankey ist Gründer des Versicherungsunternehmens „Knight Specialty Insurance Company.“ „Das ist es, was wir bei Knight Insurance tun, und wir freuen uns, dem Ex-Präsidenten in dieser Situation entgegenkommen zu können“, sagte Hankey „ABC News.“
Nicht vom Teller-, sondern vom Autowäscher soll sich Hankey den American Dream erfüllt haben. Laut „Forbes“ wusch und polierte er zunächst Autos, bevor er erfolgreich als Verkäufer in das Ford-Autohaus seines Vaters einstieg. 1972 übernahm er dieses und baute sich sein heutiges Imperium auf, indem er Geld an Menschen mit schlechter Kreditwürdigkeit verlieh.
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Hankey hat Vermögen von 7,4 Milliarden Euro
52 Jahre später beziffert „Forbes“ das Vermögen des Versicherungsunternehmers auf 7,4 Milliarden US-Dollar – mit einem sprunghaften Anstieg. 2021 seien es noch 3,2 Milliarden US-Dollar gewesen. Der Unternehmer belegt damit Platz 128 der 400 reichsten Amerikaner und steht im weltweiten Vergleich auf Rang 356. Die Hankey-Gruppe, zu der auch die „Knight Specialty Insurance Company“ gehört, häufte Stand 2023 nach eigenen Angaben einen Vermögenswert von 23,4 Milliarden US-Dollar an. Laut „Forbes“ verfolgt der Unternehmer das ehrgeizige Ziel, dass seine Unternehmen jährlich ein Umsatzwachstum von 20 Prozent erzielen. Sogar sein privates Ferienhaus in Malibu soll er bei Leerstand vermieten.
Neben der Unterstützung ehemaliger US-Präsidenten hat sich die Gruppe auf das Automobilgeschäft konzentriert. Nach „Forbes“-Angaben arbeitet die Sparte mit 30.000 US-amerikanischen Autohäusern zusammen, indem es den Händlern Kredite gewährt. Obwohl Subprime-Kredite, also das Leihen von Geld an Kunden mit schlechter Bonität, spätestens seit der Finanzkrise 2008 in Verruf geraten sind, setzt er weiterhin auf das Geschäftsmodell.
Mit Trump konnte Hankey jetzt seinen Kundenstamm erweitern. Ob er sich damit Rendite erhofft oder aus politischen Motiven handelt, bleibt vage: „Ich würde sagen, es ist eher eine geschäftliche Entscheidung, aber ich bin zufällig auch ein Unterstützer“, sagte er dem US-Sender. Für den Fall der Wiederwahl Trumps wird ihm die Finanzspritze für den säumigen Ex-Präsidenten zumindest nicht schaden. Schließlich soll er laut „ABC News“ bereits den Wahlkampf Trumps mit einer Spende unterstützt haben.
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Hankey: Trump hat geringe Menge in Bar hinterlegt
Dass Hankey nicht nur aus finanziellem Interesse handeln dürfte, beweisen zumindest seine angeblichen Erinnerungslücken. Er wisse nicht mehr, ob Trump als Sicherheit auch Anlagen hinterlegt hätte, sagte er „ABC News.“ Geprüft hätte man es allerdings.
Auch die Höhe der Sicherheit lässt auf ein Vertrauensverhältnis schließen: „Es war eine relativ geringe Zahl, und Donald Trump hat die gesamte Sicherheit in bar hinterlegt“, sagte er zu dem Vergabeverfahren des 175-Millionen Dollar Kredites. „Wir sind zuversichtlich, dass wir über sehr gute Sicherheiten verfügen“, so Hankey.
Laut „Forbes“ hatte Trump zuletzt ein Vermögen von 2,3 Milliarden US-Dollar, das sich für die Pfändung jedoch nicht vollumfänglich abrufen ließ. Um kurzfristige liquide zu werden, war Trump mit seinem Netzwerk „Truth Social“ an die Börse gegangen. Die „X“-Alternative brachten ihm kurzfristig mehrere Milliarden Dollar ein. Diese sind bislang jedoch nur ein theoretischer Wert, da er die Wertpapiere laut Vertrag erst in sechs Monaten verkaufen darf.
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