Berlin. Der Nawalny-Vertraute Leonid Wolkow wurde im Exil in Litauen nach Angaben einer Sprecherin mit Tränengas und einem Hammer angegriffen.
Ein enger Vertrauter des in russischer Haft ums Leben gekommenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny ist nach Angaben unabhängiger russischer Online-Medien und einer Sprecherin im Exil in Litauen attackiert worden. „Leonid Wolkow ist gerade vor seinem Haus angegriffen worden“, erklärte am Dienstagabend Kira Jarmisch, die bis zum Tod von Nawalny dessen Sprecherin war. Unter anderem sei Wolkow mit Tränengas und einem Hammer attackiert worden.
„Jemand hat ein Autofenster zerschlagen und Tränengas in seine Augen gesprüht. Danach hat der Angreifer begonnen, Leonid mit einem Hammer anzugreifen“, beschrieb Jarmisch den Angriff. Die Sprecherin machte keine Angaben, wo Wolkow lebt. Aber das unabhängige russische Online-Medium Mediazona berichtete, dass der Oppositionelle sich in Litauen aufhält. Nawalny-Anhänger verbreiteten im Internet Aufnahmen von Wolkow, die ihn mit mehreren Verletzungen zeigen.
Wolkow war einer der engsten Vertrauten von Nawalny, der nach Angaben der russischen Behörden am 16. Februar in einem russischen Straflager in der Arktis gestorben war, wo er eine 19-jährige Haftstrafe absaß. Den russischen Angaben zufolge starb der 47-Jährige eines „natürlichen Todes“, die genauen Umstände sind allerdings weiter unklar. Nawalnys Anhänger und zahlreiche westliche Politiker machen die russische Führung und Präsident Wladimir Putin für den Tod des Oppositionellen verantwortlich.