Berlin. Immer mehr Menschen jenseits der 60 haben einen Job. Einen Trend zur Frühverrentung gibt es nicht mehr. Das ist eine gute Nachricht.
Wie sich die Zeiten doch ändern: Leute, die vor 20 Jahren zum alten Eisen gezählt hätten, gelten heute in vielen Betrieben als alte Hasen. Sie schaffen ordentlich was weg, ihre Erfahrung ist unverzichtbar. Anders als in der Vergangenheit können es sich Arbeitgeber oft nicht mehr leisten, Beschäftigte auf Kosten der Allgemeinheit mit Ende 50 oder Anfang 60 formal in die Arbeitslosigkeit und faktisch in den vorgezogenen Ruhestand zu entsorgen.
In Zeiten des Fachkräftemangels braucht es jeden klugen Kopf und jede helfende Hand. Das zeigt sich auch daran, dass in Deutschland immer mehr Menschen jenseits der 60 erwerbstätig sind. Das durchschnittliche Rentenzugangsalter für Altersrentner steigt, es liegt mittlerweile bei mehr als 64 Jahren. Einen Trend zur Frühverrentung gibt es nicht mehr. All das sind gute Nachrichten. Und zwar nicht nur für die Sozialkassen und die Beschäftigten, sondern für die Gesellschaft insgesamt.
Die neue Realität am Arbeitsmarkt sollte aber auch dazu beitragen, dass älteren Arbeitnehmern überall der Respekt entgegengebracht wird, der ihnen zusteht. Aufgabe der Betriebe ist es, Arbeitsplätze und -bedingungen so zu gestalten, dass Beschäftigte ihre Tätigkeiten bei guter Gesundheit möglichst lange ausüben können. Auch die Politik ist hier gefordert. Klar ist: Mit Zuwanderung allein werden sich die immer größer werdenden Fachkräfte-Lücken nicht stopfen lassen. Das Land muss noch stärker als bisher diejenigen Potenziale nutzen, die ihm jetzt schon zur Verfügung stehen. Und dazu zählen ganz besonders auch ältere Arbeitnehmer.
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