Potsdam. Das Treffen rechter Fanatiker in einer Villa in Potsdam sorgte bundesweit für Aufsehen. Gab es dort schon zuvor solche Veranstaltungen?
Idyllisch liegt das Landhaus Adlon, eine Villa am Lehnitzsee in Potsdam, auf einer Halbinsel. Das Wasser ist nicht weit, Gäste können sich in dem Gästehaus allerlei Annehmlichkeiten erfreuen. Das dürften wohl auch die Besucher getan haben, die Ende November in dem edlen Ambiente zusammenkamen. Rechte Fanatiker, AfD- und CDU-Mitglieder trafen sich in Potsdam, um über Abschiebe- und Remigrationsphantasien zu diskutieren.
Verfassungsschutz Brandenburg nimmt Villa in Potsdam in den Fokus
Das Treffen sorgte in der ganzen Republik und darüber hinaus für Aufsehen und sorgte dafür, dass zuletzt Hunderttausende gegen Rechtsextremismus und die in Teilen rechtsextreme AfD auf die Straße gingen. Doch nun rückt ausgerechnet der Ort des Geschehens in den Fokus: Der Verfassungsschutz in Brandenburg prüft, ob er die Villa stärker ins Visier nimmt.
Verfassungsschutzchef Jörg Müller sagte am Mittwoch im Innenausschuss des Landtages, er schließe nicht aus, dass die Villa auf die Liste der rechten Szene-Objekte gesetzt werde. Die Behörde wird ihm zufolge Belege zusammentragen und bewerten, ob das Haus mehrfach von Rechtsextremisten und für deren Zwecke genutzt worden sei.
Potsdam: Hinweise auf rechte Verbindungen der Hotel-Betreiberin
Tatsächlich gibt es Hinweise, die das nahelegen. So berichtete die „Zeit“ bereits im Dezember über die Besitzerin des Hotels und ihre vermeintlichen Verbindungen in die rechte Szene. Vertreter dieser sollen in der vergangenen Jahren mehrfach im Landhaus Adlon zu Gast gewesen sein. Die Betreiberin streitet das ab.
Das Treffen in Potsdam wundere ihn nicht, sagte Verfassungsschutzchef Müller am Mittwoch im Innenausschuss. Man warne seit Jahren davor, dass es eine Vernetzung gebe, die auf eine Entgrenzung des Rechtsextremismus ausgerichtet sei – also auf einen Anschluss an die Mitte der Gesellschaft.