Düsseldorf. Fast 100.000 Euro sind im Jahr 2023 für Fotos und Videos von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst angefallen. Die Kosten trägt der Steuerzahler.

Die Landesregierung hat zwischen Januar und Ende November mindestens 98.417,64 Euro für die Begleitung von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) durch Fotografen oder Kamerateams bezahlt. Das ergibt sich aus einer Aufstellung der Staatskanzlei auf dpa-Anfrage.

2023 wurden im besagten Zeitraum „zur Begleitung von Terminen des Ministerpräsidenten 120 foto- und videografische Dienstleistungen in Rechnung gestellt“, so die Staatskanzlei. In Einzelfällen seien mehrere Termine als eine Dienstleistung abgerechnet worden. Die Staatskanzlei hatte zuletzt Anfang August die Kosten für Fotografen mit 61.151,53 Euro beziffert. Danach seien - nun inklusive videografischen Dienstleistungen - bis Ende November noch mal 37.266,11 Euro aufgelaufen.

2022 hatte die Staatskanzlei nach früheren Angaben nur für fotografische Dienstleistungen bei Terminbegleitungen des Ministerpräsidenten 79.653,11 Euro bezahlt.

Massive Kritik aus der Opposition von SPD und FDP

Die Opposition von SPD und FDP hatte sich in der Vergangenheit wiederholt an den Foto- und Videoaufträgen gerieben und Wüst in Anlehnung an ein populäres Soziales Netzwerk „Insta-Präsident“ genannt.

Die Staatskanzlei dagegen betont, dass „für eine zeitgemäße und angemessene politische Kommunikation mit einem verstärkten Fokus auf ein digitales Angebot“ eine „professionelle fotografische Begleitung von Terminen oder Veranstaltungen“ notwendig sei. Die Bilder würden nicht nur in Sozialen Medien verwendet, sondern auch über die Online-Mediatheken des Landes zur Verfügung gestellt. (dpa)