Köln. Rund 300.000 Kita-Plätze fehlen bundesweit für Kinder unter drei Jahren. In NRW fehlen die meisten Plätze. Das hat eine aktuelle Studie ergeben.
Deutschlandweit fehlen derzeit fast 300.000 Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren. Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die der „Rheinischen Post“ vorliegt. Dabei gibt es weiter ein deutliches Ost-West-Gefälle: In Ostdeutschland ist die Betreuungssituation wesentlich besser als in Westdeutschland.
Nach der IW-Untersuchung wünschen sich im laufenden Jahr deutschlandweit die Eltern für rund 1,16 Millionen Kinder unter drei Jahren eine institutionelle Betreuung. Tatsächlich einen Platz hätten aber nur 857.000 Kinder. So bestehe auch zehn Jahre nach Inkrafttreten des Rechtsanspruchs noch ein gravierender Betreuungsengpass von 299.000 Plätzen. Besonders groß seien die Betreuungslücken in Bremen und im Saarland. Mecklenburg-Vorpommern schnitt am besten ab (2,9 Prozent).
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In NRW fehlen die meisten Kita-Plätze – massiver Fachkräftemangel
„Absolut gesehen fehlen mit 87.400 am meisten Plätze im bevölkerungsstärksten Bundesland Nordrhein-Westfalen“, schreibt das IW. Dass es auf absehbare Zeit gelingen werde, die Kitalücke zu schließen, sei „eher unwahrscheinlich, da derzeit im Betreuungsbereich massive Fachkräfteengpässe bestehen, die einen weiteren Ausbau der Infrastruktur stark hemmen“. Immerhin sei die Zahl der Erzieherinnen und Erzieher von 2014 bis 2023 von 503.000 auf 715.000 gestiegen. Wegen geringerer Geburtenzahlen seit 2022 sei eine gewisse Entspannung der Lage zu erwarten.
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War der dritte Geburtstag in der Vergangenheit die gängige Altersuntergrenze für den Besuch einer Kita, sei es inzwischen zum Normalfall geworden, dass auch die Zweijährigen institutionell betreut werden, heißt es in der Studie weiter. „Deutschlandweit liegt die Betreuungsquote für sie inzwischen bei 66,4 Prozent, wobei sich mit einem Anteil von 80,7 Prozent noch deutlich mehr Eltern für ihre Zweijährigen eine Betreuung wünschen.“ (AFP)