Siegen. Laut Waldbauernverband verursachen Wisente erhebliche Schäden in Wäldern. Auf der anderen Seite steht der Arten- und Naturschutz. Was soll mit den aktuell 40 herumziehenden Tieren geschehen?
Im langjährigen Konflikt um Deutschlands einzige freilebende Wisent-Herde in Südwestfalen sieht der Vorschlag eines Runden Tisches eine Dezimierung der herumziehenden Tiere vor.
Die Zahl sollte von aktuell 40 so schnell wie möglich auf 20 bis 25 verringert werden, sagten die ehemaligen Minister von Nordrhein-Westfalen Ursula Heinen-Esser (CDU) und Johannes Remmel (Grüne) am Freitag in einer Pressekonferenz in Siegen. Die beiden Politiker hatten seit Jahresbeginn mit einem Runden Tisch in dem heftigen, auch juristisch ausgetragenen Streit zwischen den Beteiligten moderiert.
Die Tiere sollten eingefangen und zu anderen Herden in Europa transportiert werden, hieß es. Eine Stiftung mit Beteiligung der öffentlichen Hand solle zudem die Arbeit des bisherigen Trägervereins fortführen. Das Umweltministerium von Nordhrein-Westfalen betonte, dass es sich dabei um Empfehlungen des Runden Tisches handele und noch keine abschließenden Entscheidungen getroffen worden seien.
Schäden in Wäldern
Laut Waldbauernverband verursachen die Wisente erhebliche Schäden in den Wäldern. Auf der anderen Seite steht der Arten- und Naturschutz. Klagende Waldbesitzer hatten gegenüber dem Trägerverein Forderungen von rund 250.000 Euro jährlich in Aussicht gestellt. Daraufhin hatte der Verein Insolvenz angemeldet.
Zum Herdenmanagement soll laut Vorschlag des Runden Tisches der schnelle Bau eines Fanggatters für die mächtigen Tiere gehören und die Wisente sollen Sender zur Standortfeststellung bekommen. Außerdem schlägt der Runde Tisch einen Fonds für den Ausgleich von Wisent-Schäden vor.
Der Streit geht auf das Jahr 2013 zurück, als eine achtköpfige Herde im Wittgensteiner Land freigesetzt worden war. Die Herde wanderte, vermehrte sich und verursachte Schäden an Bäumen.