Dessau/Berlin. Leitungswasser ist ein Klassiker unter den Getränken. Nun muss es noch strenger kontrolliert werden. Auch auf sogenannte Ewigkeitschemikalien.
Niedrigere Grenzwerte für bestimmte Schwermetalle, Austausch alter Bleileitungen und Untersuchung auf mehr Schadstoffe: In Deutschland treten am Samstag (24.6.) strengere Regeln für Trinkwasser aus dem Hahn in Kraft.
Die Novelle der Trinkwasserverordnung setze damit wichtige europäische Vorgaben für den Trinkwasserschutz um, teilte das Umweltbundesamt (Uba) in Dessau mit. Sie sorge dafür, dass das Wasser auch weiterhin bedenkenlos und ohne Gefahren für die Gesundheit genutzt werden könne.
Ewigkeitschemikalien PFAS
Die neue Verordnung besagt unter anderem, dass alte Bleileitungen bis Januar 2026 ausgetauscht oder stillgelegt werden müssen. In Deutschland seien Wasserleitungen aus Blei allerdings kaum noch ein Problem. Zusätzlich würden Grenzwerte für die Schwermetalle Chrom, Arsen und Blei abgesenkt. Zudem werde das Trinkwasser künftig auch auf die Industriechemikaliengruppe der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) untersucht, so das Umweltbundesamt.
Zu der Chemikaliengruppe zählen geschätzt mehr als 10.000 einzelne Substanzen, die in Alltagsprodukten wie Anoraks, Pfannen und Kosmetik verarbeitet sind. Sie finden auch in Industrieprozessen Anwendung. Weil sie extrem langlebig sind, werden PFAS auch Ewigkeitschemikalien genannt. Es gibt Bestrebungen, unter anderem vom Uba, die Chemikaliengruppe auf EU-Ebene weitgehend zu verbieten.
Schon vor der Überarbeitung der Trinkwasserverordnung galt Leitungswasser in Deutschland als sehr sicheres Lebensmittel. Verbraucherschützer raten explizit dazu, Wasser aus dem Hahn zu trinken, auch weil es im Vergleich zu Wasser aus Flaschen sehr preiswert und klimafreundlich ist.