Mexiko-Stadt. Weil die Wassertemperatur in den Ozeanen steigt, tauchen Fische tiefer ab. So verschwinden sie als Beute für Seevögel - mit dramatischen Konsequenzen.
Ein Massensterben von Seevögeln entlang der mexikanischen Pazifikküste ist laut Experten auf Nahrungsmangel zurückzuführen. Verantwortlich seien vermutlich erhöhte Wassertemperaturen infolge des Klimaphänomens „El Niño“, teilte das Landwirtschaftsministerium des lateinamerikanischen Landes mit. Die Vogelgrippe wurde als Ursache des Vogelsterbens ausgeschlossen.
El Niño und das Gegenstück La Niña begünstigen Extremwetter in vielen Weltregionen. El Niño treibt die globale Durchschnittstemperatur in die Höhe, während La Niña einen kühlenden Effekt hat. Sie tauchen abwechselnd alle paar Jahre auf.
Höhere Wassertemperaturen sorgen dafür, dass Fische tiefer in kühlere Gewässer abtauchen, was Seevögel daran hindert, sich zu ernähren, wie es in einer Mitteilung des Ministeriums hieß. Die Untersuchungen und die Sammlung biologischer Proben dauerten an.
Hunderte tote Seevögel waren in den vergangenen Wochen an die mexikanische Pazifikküste zwischen dem nordwestlichen Bundesstaat Baja California und Chiapas im Süden gespült worden. Dabei handelte es sich vor allem um Sturmtaucher, aber auch um Möwen und Pelikane.