Berlin. Laut einem Medienbericht wurden die Inhalte von Abtreibungspillen-Anbietern auf Social Media gesperrt. Meta gesteht eine Überreaktion.

Laut einem Bericht der New York Times hat Meta in den vergangenen zwei Wochen Accounts und Beiträge mehrerer Anbieter der Abtreibungspille gesperrt oder stark eingeschränkt. Inhalte von ihren Konten - oder in einigen Fällen ihre gesamten Konten - waren auf Instagram nicht mehr sichtbar.

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Meta, zu dem Facebook und Instagram gehören, bestätigte sowohl die Sperrung einiger Konten als auch das Unkenntlichmachen von Beiträgen. Am Donnerstag, 23. Januar, stellte das Unternehmen einige der betroffenen Konten und Beiträge wieder her, nach Anfrage der New York Times.

Erst kürzlich hatte Meta-Chef Mark Zuckerberg Änderungen an den Richtlinien und der Moderation auf den Plattformen Facebook, Instagram und Threads angekündigt. Meta stellt die Faktenprüfung durch externe Organisationen ein und setzt stattdessen auf Nutzerbewertungen, sogenannte Community Notes. Die Definition von „schädlichen“ Inhalten wird gelockert, abwertende Äußerungen gelten nicht mehr automatisch als Hassrede, wenn sie politisch oder religiös begründet sind. Der Algorithmus greift dabei nur bei schweren Verstößen automatisch ein, geringfügige Verstöße werden nach Nutzerbeschwerden geprüft. Zuckerberg erklärte in einem Video, dass weniger Inhalte gesperrt werden sollen, für mehr Redefreiheit.

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Meta bestätigt „übertriebene Durchsetzung“

Die Moderation von abtreibungsbezogenen Inhalten sei nicht mit der Änderung der Sprachrichtlinien verbunden, so zitiert die New York Times Meta. „Wir haben in den vergangenen Wochen sehr deutlich gemacht, dass wir mehr Redefreiheit zulassen und Fehler bei der Durchsetzung von Regeln reduzieren wollen“, heißt es demnach vom Tech-Unternehmen.

Ein Meta-Sprecher führte einige der jüngsten Vorfälle auf Richtlinien zurück, die den Verkauf von Medikamenten auf den Plattformen ohne ordnungsgemäße Zertifizierung verbieten. Das Unternehmen bezeichnete einige dieser Maßnahmen jedoch auch als „übertriebene Durchsetzung“.

Menschenrechtsorganisation kritisierte bereits in der Vergangenheit Vorgehen von Meta

Auch Amnesty International bemerkte in einem Bericht von Juni 2024, dass in den Sozialen Medien in den USA immer häufiger Beiträge gelöscht oder blockiert werden, die „mit Schwangerschaftsabbrüchen in Verbindung stehen, ohne dass hierfür angemessene oder klare Gründe angeführt werden.“ Die Organisation, die für Menschenrechte eintritt, kritisierte, dass dies zu Schwierigkeiten beim Zugang zu einem Schwangerschaftsabbruch führen könne und das Recht auf Gesundheit und körperliche Selbstbestimmung bedrohe.