Berlin. Halsschmerzen, Fieber, manchmal eine himbeerrote Zunge und Ausschlag: Die DAK sieht für 2023 ein Fünf-Jahres-Hoch von Scharlach-Fällen.
Die Zahl der Scharlach-Fälle bei Kindern ist nach Angaben der Krankenkasse DAK zuletzt stark gestiegen. 2023 wurden demnach viermal mehr Kinder mit der Infektionskrankheit in Arztpraxen behandelt als im Jahr zuvor, wie aus einer Auswertung von Abrechnungsdaten der DAK hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
2022 seien rund 10 Scharlach-Fälle je 1.000 Kinder von Ärztinnen und Ärzten dokumentiert worden, 2023 seien es fast 40 Fälle je 1.000 Kinder gewesen. Die Kasse spricht von hochgerechnet fast 440.000 betroffenen Kindern bis 14 Jahren. Dies sei der höchste Stand der vergangenen fünf Jahre. Im Zuge der Corona-Pandemie waren bei zahlreichen Infektionskrankheiten die Fallzahlen stark gesunken und nach dem Auslaufen der Infektionsschutz-Maßnahmen wieder deutlich gestiegen. Besonders betroffen waren den Angaben zufolge 10- bis 14-jährige Schulkinder. In dieser Altersgruppe hätten sich die Scharlach-Infektionen verfünffacht.
Scharlach: Kinderärzteverband sieht „Nachholeffekte“ nach Corona
Die Ergebnisse spiegelten die Realität in den Praxen eindrucksvoll wider, sagte Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte. „Der starke Anstieg von Scharlach-Fällen bei Kindern ist auf Nachholeffekte nach der Pandemie zurückzuführen.“
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Scharlach gilt als Kinderkrankheit und gehört dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge zu den häufigsten bakteriellen Infektionskrankheiten bei Kindern. Verursacher sind bestimmte Streptokokken. Sie führen zu einer Entzündung im Hals und Fieber. Typisch sind eine rote sogenannte Himbeerzunge und Hautausschlag. Die Erkrankung lässt sich mit Antibiotika gut behandeln. (dpa)