Berlin. Der Fischer Harald Engen wollte am Montag eigentlich nur Heilbutte fangen. Doch in den Gewässern war ein Jagd-U-Boot unterwegs.

Der Heilbutt ist die größte Plattfischart und kann beeindruckende Maße erreichen: Bis zu vier Meter lang können die Fische werden und 400 Kilogramm auf die Waage bringen. Eigentlich hatte es der norwegische Fischer Harald Engen am vergangenen Monat auf eben diese Heilbutte abgesehen.

Im Gewässer des Malangsfjords bei Tromsø im Norden Norwegens ging ihm aber ein Fang anderen Ausmaßes ins Netz: 7800 Tonnen schwer und 115 Meter lang ist das nuklear angetriebene U-Boot USS „Virginia“ der U.S. Navy. Das Jagd-U-Boot der sogenannten Virgina-Klasse riss das am Meeresboden verankerte Netz rund drei Kilometer mit, wie zunächst der norwegische Rundfunksender NRK berichtete.

Norwegen: Fischern geht Atom-U-Boot der U.S. Navy ins Netz

„Wir hatten gerade die Netze geleert und wieder ausgehängt und waren auf dem Weg zur Fischfarm auf Sommarøya, als wir von der Küstenwache einberufen wurden“, erzählte Fischer Engen dem Sender. Dann kam es zu dem außergewöhnlichen Fang. Zuvor hatte Engen mit seinem Fischerboot „Øygut“ bereits Fische im Wert von 20.000 Norwegischen Kronen (rund 1700 Euro) gefangen, das zerstörte Netz ist laut dem 22-jährigen Fischer allerdings mehr als doppelt so teuer.

„Das Netz befindet sich auf dem Meeresgrund“, sagte Engen laut NRK. „Es ist weg, und wir werden es wahrscheinlich nie wieder finden.“ Den Verlust nahm der 22-Jährige allerdings relativ gelassen: „Es bringt nichts, sich darüber aufzuregen.“ Die U.S. Navy bestätigte inzwischen den Vorfall. Harald Engen dürfte dieser in Erinnerung bleiben: Vermutlich war es der größte Fang mit Heilbuttnetzen vor der Küste von Tromsø.

(les)