Berlin/Madrid. Bei beispiellosen Unwettern sind bislang 205 Menschen ums Leben gekommen – nun greift das Verteidigungsministerium ein.
- Unwetter sind zu Wochenbeginn über Spanien hinweggefegt
- Dabei starben mindestens 205 Menschen
- Noch immer gibt es viele Vermisste
Spaniens Verteidigungsministerin Margarita Robles will in die von den Unwettern zerstörten Gebiete noch mehr Soldaten schicken als die bereits eingesetzten 1.700. Die Zahl werde so lange aufgestockt, wie es für Rettungs- und Wiederaufbauarbeiten nötig sei, sagte sie heute im staatlichen Sender RTVE. Betroffen sind vor allem Gemeinden und Orte in der Mittelmeerregion Valencia nahe der gleichnamigen Großstadt.
Robles nannte die Ortschaften Ribarroja, Paiporta und Algemesí, in denen das Militär bisher noch nicht im Einsatz sei und in die nun Kräfte geschickt würden. Es werde keine Grenzen für Ressourcen geben. Eine konkrete Zahl, wie viele zusätzliche Soldaten etwa morgen dazukommen sollen, nannte sie nicht.
Die katastrophalen Regenfälle in Spanien haben bislang mindestens 205 Menschen das Leben gekostet. Das vermelden die spanischen Rettungsdienste. Ganze Dörfer seien demnach von den Regenmengen verschlungen worden. Noch immer gebe es Vermisste – und damit die Befürchtung, dass längst nicht alle Toten bereits geborgen sind. Einige Gegenden waren am Freitag weiter von der Stromversorgung abgeschnitten und litten unter Trinkwasser- und Lebensmittelmangel. Viele Straßen und Bahnstrecken sind weiter unpassierbar.
Die schweren Unwetter vom Dienstag hatten vor allem in der Mittelmeerregion Valencia gewütet. Auch andere bei Touristen beliebte Regionen am Mittelmeer wie Andalusien und Murcia sowie Kastilien-La Mancha im Landesinneren erlebten Stunden des blanken Entsetzens.
Die extremen Niederschläge hatten binnen weniger Stunden zahlreiche Flüsse in reißende Ströme und Straßen in Flüsse verwandelt, die Häuser zerstörten und Bäume, Menschen sowie Fahrzeuge mit sich rissen. Der Wetterdienst Aemet sprach von einem „historischen Unwetter“, dem schlimmsten der Art in der Region Valencia.
Viele Tote bei Unwetter in Spanien
Überschwemmungen in Spanien: Noch immer werden Dutzende Menschen vermisst
Und immer noch werden Medien zufolge Dutzende Menschen vermisst. Wie viele es sind, dazu gibt die Regierung keine Zahl bekannt. Verteidigungsministerin Margarita Robles spricht von „vielen Menschen“, über deren Schicksal man noch gar nichts wisse. Bei der Suche nach ihnen kommen auch Drohnen und Spürhunde zum Einsatz.
Die Regierung hat bereits finanzielle Hilfen für die betroffenen Regionen angekündigt. „Wir werden die Menschen nicht im Stich lassen“, sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez. „Unser Mitgefühl gilt den Familien der Opfer.“ Auch für die kommenden Tage warnen die Wetterdienste in Spanien vor heftigen Regenfällen. Die Lage bleibt weiter angespannt.