Berlin. Das Hochwasser im Norden Thailands steigt. Im „Elephant Nature Park“ endet eine verzweifelte Rettungsaktion für einige Elefanten tödlich.
Es sind dramatische Szenen, die sich am Freitag im weltberühmten „Elephant Nature Park“ im Norden Thailands abspielen: Dutzende Elefanten waten durch meterhohe Fluten. Tierpfleger treiben sie an, ihre Stimmen überschlagen sich. Doch die gewaltigen Dickhäuter haben Mühe beim Vorankommen, das Tempo ist behäbig – und das Wasser steigt weiter.
Am Ende der Rettungsaktion wird klar: Nicht alle Elefanten haben überlebt. Mindestens drei Tiere ertrinken, etliche werden noch vermisst. „Mein Herz ist gebrochen, die Fluten rissen sie vor meinen Augen fort“, zitiert der Sender CNN die Parkgründerin Saengduean Chailert. „Einige Tiere konnten wir nicht retten, 13 erwachsene Elefanten sind noch in ihrem Gehege, sie sind in Panik“, schildert sie die Lage weiter.
Auch Anwohner und Touristen fürchten um ihr Leben. Und die Lage verschärft sich weiter: Rund um die weltberühmte Tempelstadt Chiang Mai ist der Pegelstand des Ping River auf 5,30 Meter gestiegen – der höchste Stand seit 50 Jahren, wie die „Bangkok Post“ meldet.
Laut der Zeitung wurde eine Elefantenkuh am Samstagmorgen tot aufgefunden. Ein weiterer toter Elefant müsse noch genau identifiziert werden. Die Zeitung „Khaosod“ meldete ebenfalls den Tod der Elefantenkuh Pang Fah Sai. Außerdem sei der Elefant Pang Ploy Thong ertrunken. Er sei blind gewesen und habe deshalb auf der Flucht mit dem Rest der Herde nicht Schritt halten können.
Die thailändische Regierung meldete, dass ein Hubschrauber der königlichen Luftwaffe unterwegs sei, um nach vermissten Elefanten zu suchen. An Bord sei ein führender Elefantenexperte aus dem Naturpark.
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Thailand: „Elephant Nature Park“ bietet misshandelten Elefanten ein Zuhause
Rund um Chiang Mai leben viele einst misshandelte und dann gerettete Elefanten in Anlagen, die auch von Touristen besucht werden können. Der besonders schlimm betroffene „Elephant Nature Park“ hatte einen Hilferuf an die Behörden ausgesandt. Pargründerin Saengduean Chailert sagte auf Facebook, der Freitag sei ein Tag der „Finsternis und Hoffnungslosigkeit“ gewesen.
Viele Elefanten werden noch vermisst. Laut Thailands Vize-Ministerpräsident Phumtham Wechayachai konnten 117 Elefanten gerettet werden. Auch viele kleinere Tiere wie Katzen und Hunde seien in Sicherheit gebracht worden. Viele Kühe und Büffel wurden noch vermisst.
Hochwasser und Überschwemmungen in Thailand: Tempelstadt Chiang Mai in Gefahr
In weiten Teilen Südostasiens herrscht noch Regenzeit, an manchen Orten besonders heftig. Schon im September stand Chiang Mai unter Wasser. Auch in anderen Provinzen, speziell in der ebenfalls beliebten Provinz Chiang Rai an der Grenze zu Myanmar und Laos, kam es wiederholt zu Überschwemmungen.
Die Tempelstadt Chiang Mai, auch „Rose des Nordens“ genannt, gilt mit ihrer historischen Altstadt und Sehenswürdigkeiten als eines der schönsten Aushängeschilder des Landes. Touristen aus aller Welt lieben die Stadt wegen ihrer idyllischen Lage zwischen den Bergen.
Wie „Khaosod“ weiter meldete, rief der Gouverneur der nahe bei Bangkok gelegenen Provinz Nonthaburi die Bewohner an den Ufern des Chao Phraya River auf, sich in höher gelegene Gebiete in Sicherheit zu bringen. Denn am Sonntag müsse weiteres Wasser an einer Staumauer des Flusses abgelassen werden, hieß es.
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