Berlin. Bei den jüngsten Ausgrabungen in Bulgarien konnten Forscher ein römisches Waffenarsenal freilegen, das erstmalig deren Existenz belegt.
Bei den jüngsten Ausgrabungen in Novae, Bulgarien wurde ein beeindruckendes Arsenal freigelegt, das sich über eine Fläche von 3200 Quadratmetern erstreckt und etwa 80 Mal 40 Meter misst. Laut Professorin Elena Klenina, der Leiterin der Expedition, handelt es sich dabei um das einzige Bauwerk seiner Art in einer römischen Legionsfestung, das in einem so guten Zustand erhalten geblieben ist.
Novae kann auf eine ereignisreiche Geschichte nach der Gründung im 1. Jahrhundert zurückblicken. Als wichtiger strategischer Militärstützpunkt für die römische erste italienische Legion rückte die Festung während der Dakerkriege Kaiser Trajans und späterer Feldzüge unter Kaiser Maurice in den militärischen Mittelpunkt.
Archäologischer Fund ein eindrucksvoller Beleg für römisches Arsenal
Die Entdeckung gilt als unwiderlegbarer Beleg für die Existenz solcher römischen Arsenale, die bislang nur aus historischen Schriften bekannt waren. Die Forscher können aus dieser Form wissenschaftliche Rückschlüsse ziehen und die Entwicklung der militärischen Strategie des Römischen Reiches ableiten.
Neben dem Arsenal wurden bei den Ausgrabungen verschiedene militärische Strukturen freigelegt, darunter Kasernen aus Holz und Erde, Aquädukte aus Keramik- und Bleirohren und ein antikes Kühlsystem. Darüber hinaus wurden an der Fundstelle Überreste von Weinkesseln, Schalen und Tierknochen gefunden.
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Die imposanten Funde vervollständigen die Forschung zur römischen Geschichte am unteren Donaulimes. Obwohl die Festung im späten 3. Jahrhundert n. Chr. durch eine Reihe von Barbarenangriffen systematisch zerstört wurde, dienen die bisherigen Entdeckungen als historisch wertvolle Belege.
Die laufenden archäologischen Arbeiten in Novae sind eines der am längsten laufenden Projekte am unteren Donaulimes. An den Arbeiten sind mehrere Institutionen beteiligt, darunter die Universität Warschau und das Nationale Archäologische Institut in Zusammenarbeit mit dem Museum der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften in Sofia.