Berlin. Über ein Jahr nach dem Unglück des Titan-U-Boots wurde von der amerikanischen Küstenwache nun ein Bild des Wracks veröffentlicht.
Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass das kleine U-Boot „Titan“ sich im Nordatlantik auf den Weg zum Wrack der Titanic machte – und nicht zurückkehrte. Mitte Juni 2023 implodierte das Boot während einer Exkursion, worauf binnen Sekunden alle der fünf Passagiere in den Tiefen des Ozeans starben. Nun haben Ermittler ein erstes Foto von dem verunglückten Titan-Tauchboot veröffentlicht.
Tagelang hatte im vergangenen Jahr die Suchaktion nach der „Titan“ die Welt in Atem gehalten. Nach mehrtägiger Suche wurde das Wrack laut der Ermittler schließlich mehrere hundert Meter von der Titanic entfernt gefunden. Nach dem Unglück gibt es nun schwere Anschuldigungen gegen das Unternehmen, was die Exkursionen mit dem U-Boot betrieb. Die Rede ist von Pfusch sowie zahlreicher Sicherheitsbedenken von Beginn an.
Ermittlungen des „Titan“-Unglücks werden lange dauern
In einer der ersten Anhörungen zum Fall der „Titan“ wurde vom Marine Board of Investigation dargelegt, dass am 22. Juni letzten Jahres der Heckkegel sowie weitere Trümmerteile mithilfe eines ferngesteuerten Fahrzeugs entdeckt wurden. Diese Funde lieferten klare Beweise dafür, dass das U-Boot aufgrund des enormen Drucks eine katastrophale Implosion erlitt.
Am Montag (16.9.) wurden die ersten Zeugen angehört, darunter auch ehemalige Mitarbeiter von OceanGate, der Firma, die das U-Boot entwickelt und betrieben hatte. Dabei kam auch die letzte Nachricht der Titan ans Mutterschiff ans Licht – nur sechs Sekunden vor dem endgültigen Verlust des Kontakts.
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Laut der Küstenwache konzentrieren sich die Anhörungen auf „historische Ereignisse vor dem Unfall, Vorschriften, Aufgaben und Qualifikationen der Besatzungsmitglieder, mechanische und strukturelle Systeme sowie Notfallmaßnahmen und die U-Boot-Industrie insgesamt“. Der Vorsitzende Jason Neubauer betonte, dass die Aufklärung des Vorfalls im Mittelpunkt stehe, aber auch untersucht werde, ob es Anzeichen von Fehlverhalten oder Fahrlässigkeit bei lizenzierten Seeleuten gebe. Sollten strafbare Handlungen festgestellt werden, werde man entsprechende Empfehlungen an das Justizministerium weiterleiten.
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