Berlin. Auf einer Bergalm in Südtirol wurde Aaron E. mit einer Kettensäge tödlich verletzt. Wurde der Mann Opfer einer verrückten „Challenge“?
Ein Mann liegt blutüberströmt auf einer Wiese inmitten der idyllischen Landschaft Südtirols. An seinem Hals klafft eine blutige Wunde. Sie wurde ihm offenbar mit einer Kettensäge zugefügt. Die letzten Stunden des Waldarbeiters Aaron E. aus dem Ort Terenten liegen im Dunklen. Warum musste der 24-Jährige sterben? Fest steht: Aaron E. war beliebt und Mitglied in mehreren örtlichen Vereinen, wie Bürgermeister Reinhold Weger “Südtirol News“ sagte. „In einem Ort mit 1800 Einwohnern kennt jeder jeden“, erklärt Weger weiter.
In den frühen Morgenstunden des 18. August wurde Aaron E. tot auf der Wiese gefunden. Die örtliche Polizei ging zunächst von einem Unfall aus. Hatte sich E. bei seiner Arbeit mit der Kettensäge selbst tödlich verletzt? Unwahrscheinlich, wie die weiteren Ermittlungen ergaben. Nun hat eine Mordkommission die Arbeit aufgenommen.
Laut „Südtirol News“ war Aaron E. in der Nacht vom 17. auf den 18. August auf einer Rave-Party im nahen Barbian und kehrte gegen 3.30 Uhr mit einem Taxi nach Hause zurück. Gegen 4 Uhr soll er in seinen Wagen gestiegen und in Richtung des Raffalt-Hofs gefahren sein. Wie die Autopsie inzwischen bestätigte, muss der Mann zwischen 5 und 6 Uhr gestorben sein.
Südtirol: Auto soll laut Zeugen Aaron E. gefolgt sein
Was zwischen 4 und 6 Uhr passiert ist, muss nun die Polizei herausfinden. Wie die Zeitung „Alto Adige“ berichtet, könnte Aaron E. an einer sogenannten „Challenge“ teilgenommen haben, bei der es darum geht, seine Fähigkeiten im Umgang mit der Kettensäge zur Schau zu stellen. Laut Angaben von Freunden war E. besonders versiert und konnte mit der Säge Skulpturen schnitzen und sogar Flaschen öffnen. Möglicherweise könnte sich E. bei einer solchen „Challenge“ die tödlichen Verletzungen selbst zugezogen haben.
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Wahrscheinlicher ist aber die Mordversion, denn wie der Polizei mittlerweile durch Zeugen bestätigt wurde, soll gegen 4 Uhr ein anderes Auto Aaron E. auf dem Weg zur Alm gefolgt sein. Die Behörden haben das Mobiltelefon von E. sowie seine beiden Fahrzeuge beschlagnahmt, um die letzten Kontakte und mögliche Videos der Nacht zu analysieren. Auch Aufnahmen von Überwachungskameras in der Nähe seines Hauses werden derzeit ausgewertet.
Aaron E. hat in seinem Heimatort mittlerweile die letzte Ruhe gefunden. Bei der Beerdigung sagte sein Bruder: „In der Stille dieser Nacht hallt noch dein Lachen nach. In der Tiefe dieses Nichts leuchten deine Augen noch durchs Dunkel. Als wärst du gerade noch hier. Danke Aaron fi die schiane Zeit. Mir wearn di nia vogessn.“ fmg