Berlin. Fünf Tage ist es her, dass im Zoo Berlin zwei Pandas zur Welt kamen. Beiden geht es gut – ihr Pflege-Team ist hoffnungsvoll.
Pandastische Nachrichten aus dem Zoo Berlin: Die neugeborenen Panda-Zwillinge haben ihre ersten Tage gut überstanden. Die beiden Jungtiere hätten inzwischen wieder ihr Geburtsgewicht erreicht und sogar überschritten, wie es in einer Mitteilung des Zoos heißt: 185 und 145 Gramm wiegen die beiden Pandas bereits. Die Gewichtszunahme sorge für vorsichtigen Optimismus bei allen Beteiligten, schreibt der Zoo weiter.
Panda-Kurator Florian Sicks erklärt: „Im ersten Monat und insbesondere in den ersten 14 Tagen ist die Jungtiersterblichkeit am höchsten und liegt um etwa ein Viertel höher als in jeder anderen Altersstufe.“
Die Jungtiere kämen ohne funktionierendes Immunsystem auf die Welt und seien in den ersten Tagen sehr anfällig. „Sie können sich leicht verkühlen, da sie ihre Körpertemperatur noch nicht eigenständig aufrecht halten können. Die Muttermilch gibt ihnen wichtige erste Abwehrstoffe und sorgt dafür, dass die Jungtiere kräftiger werden.“
Pandas im Zoo Berlin: Experten unterstützen Meng Meng
Ihre Mutter halten die beiden schon jetzt ordentlich auf Trab. Bis zu zwölf Mal am Tag darf Meng Meng ihre Babys stillen. Dazu wechseln sich ihre Jungtiere etwa jede Stunde beim Kuscheln mit der Mama ab. „Damit beide Jungtiere möglichst natürlich aufwachsen, also mit Muttermilch und mütterlicher Fürsorge, sind die Zwillinge im Wechsel bei Meng Meng“, sagt die Zoo-Tierärztin Franziska Sutter. „Das jeweils andere Jungtier ist in der Zwischenzeit im Inkubator und schläft.“
Die Panda-Zwillinge sind weiterhin völlig hilflos und abhängig von Mama Meng Meng und dem Pflege-Team des Zoos und der Chengu Panda Base. Wie andere Großbären auch, kommen Große Pandas nahezu nackt, taub, blind und rosa auf die Welt, ihre charakteristische Fellzeichnung entwickelt sich erst später.
Panda-Fans müssen sich also weiterhin gedulden, die Zwillinge werden so schnell nicht dem Publikum präsentiert werden. Bis die beiden groß und kräftig genug sind, um ihre Umgebung zu erkunden, werde es noch eine ganze Weile dauern, teilt der Zoo Berlin mit.
„Haben Möglichkeit, Jungtier zu retten“
Auf Meng Meng und dem Team lastet große Verantwortung, denn der Große Panda ist weiterhin eine gefährdete Tierart. „Ohne Schutzmaßnahmen wäre der Große Panda mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits ausgestorben“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem.
„Da es nur noch weniger als 2000 Große Pandas im natürlichen Lebensraum gibt, zählt jedes Jungtier, das gesund heranwächst.“ Normalerweise kann eine Panda-Mutter nur eines ihrer Jungtiere großziehen, das andere stirbt nach der Geburt. „Wir haben hier jedoch die Möglichkeit, dieses Jungtier zu retten.“
Bis die Zwillinge soweit sind, bleiben sie mit ihrer Mutter im geschützen Bereich des Panda-Stalls. Nur der Papa bespaßt die Zoo-Gänger weiterhin. Mit der Aufzucht ihres Nachwuchses haben Panda-Männchen nichts zu tun.