Plymouth/Berlin. Das EEE-Virus hat in den USA für den ersten Todesfall gesorgt. Nun werden radikale Maßnahmen gegen die Mückenplage ergriffen.

  • Die USA leiden derzeit unter einer Mückenplage
  • Besonders betroffen ist Massachusetts, wo es nun sogar einen Todesfall gab
  • Das Problem: Die Mücken übertragen das gefährliche EEE-Virus

Der nordöstliche US-Bundesstaat Massachusetts leidet aktuell unter einer massiven Mückenplage – mit tödlichen Konsequenzen. Denn die dort auftretenden Mücken sind nicht nur nervig, sondern hochgefährlich. Sie könnten eine seltene Krankheit übertragen: die Östliche Pferdeenzephalomyelitis (EEE).

Wie die Gesundheitsbehörde des Staates mitteilte, gibt es mittlerweile einen ersten Todesfall. Der Erwachsene, der positiv auf das EEE-Virus getestet wurde, sei zuvor mit einer schweren Erkrankung des zentralen Nervensystems ins Krankenhaus eingewiesen worden, heißt es.

EEE-Virus: Infektion oft ohne Symptome – kann aber auch tödlich verlaufen

Zwar führt das von der Mücke übertragene EEE-Virus bei den meisten Menschen nicht zu Symptomen. Doch wenn die Krankheit ausbricht, kann sie lebensbedrohlich werden. Zu den Anzeichen für die Viruserkrankung zählen unter anderem Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen, Durchfall und Schwindel. Zudem kann es zu einer lebensgefährlichen Hirnhautentzündung kommen – innerhalb weniger Tage können Erkrankte ins Koma fallen.

Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC verlaufen 30 Prozent der EEE-Erkrankungen tödlich. Bei vielen Menschen bleiben nach überstandener Krankheit neurologische Probleme zurück. In diesem Jahr gab es in den USA bislang vie EEE-Fälle – Anfangs des Monats wurde zum ersten Mal seit vier Jahren auch in Massachusetts eine Erkrankung registriert.

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Mückenplage in den USA: Neuengland-Staaten besonders betroffen

Das Risiko einer EEE-Virus-Infektion sei dieses Jahr in den Neuengland-Staaten im Nordosten der USA erhöht, sagte Benjamin Chan, der Epidemiologe des Bundesstaates. Die Gefährdung werde erst dann wieder sinken, wenn der erste Frost einsetze. Deshalb sollten Menschen sich gegen Mückenstiche schützen. 

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Die letzten gemeldeten EEE-Fälle habe es in New Hampshire 2014 gegeben, teilte die Gesundheitsbehörde des Bundesstaates weiter mit. Damals seien drei Menschen an dem Virus erkrankt, zwei davon seien gestorben. 

Mückenplage: So kämpfen die Behörden in Massachusetts dagegen

Da es gegen das EEE-Virus bislang weder einen Impfstoff noch Medikamente gibt, wird in Massachusetts nun zu radikalen Mitteln gegriffen: In der Stadt Plymouth, die zu den besonders gefährdeten Arealen zählt, sind alle öffentlichen Parks und Grünflächen ab der Abenddämmerung bis zum Morgen geschlossen.

Die Menschen in den insgesamt zehn gefährdeten Gemeinden von Massachusetts sind aufgerufen, während der Dämmerungszeit Mückenspray aufzutragen, die Gliedmaßen mit langen Ärmeln und Hosen zu bedecken, sich möglichst wenig draußen aufzuhalten und Fenster mit Mückenschutzgittern abdecken. Gartenbesitzer sollen zudem potenzielle Mückenbrutstätten reduzieren, indem sie stehendes Wasser aus Behältern wie Eimern, Reifen und Planschbecken entfernen.

Zudem sprühen die Behörden in den betroffenen Gebieten Pestizide aus, um die Bewohner vor den Mücken zu schützen. Bei dem verwendeten Pestizid handelt es sich um Anvil 10+10, ein von der US-Umweltschutzbehörde zugelassenes Produkt.

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„Die Besprühung aus der Luft zielt auf Mücken ab, die das EEE-Virus tragen. Diese Maßnahmen sind entscheidend für die Verringerung des Übertragungsrisikos, aber es ist wichtig, dass jeder wachsam bleibt und die Richtlinien zum persönlichen Schutz befolgt, um unsere Gemeinschaft zu schützen“, sagte Ashley Randle von Massachusetts Landwirtschaftsbehörde zu der Maßnahme.