Berlin. Fliegen so viel man will und das zum Einheitspreis: Wizz Air bietet genau das für 599 Euro an. Doch ganz so gut ist der Deal wohl nicht.

Das klingt nach einem Angebot, das Fernwehgeplagte nicht ablehnen können: Für einen Festpreis von 599 Euro im Jahr so oft fliegen wie man will – exakt das bietet die ungarische Fluggesellschaft Wizz Air ab September dieses Jahres an. Klingt zu schön, um wahr zu sein – und in der Tat hat die Offerte einige Haken, wenn man sich das Kleingedruckte ansieht.

Urlaub mit Flug-Flatrate – Problem Nummer 1: Versteckte Zusatzkosten

Leider bleibt es nicht bei den versprochenen 599 Euro, denn laut Wizz Air kommen pro Flugbuchung noch einmal 9,99 Euro als Pauschale hinzu. Damit nicht genug: Wie mittlerweile fast überall üblich muss für das Aufgabegepäck extra gezahlt werden. Und nicht nur das: Auch für das Handgepäck fallen noch einmal zusätzliche Kosten an. Es ist lediglich ein persönlicher Gegenstand mit den Maßen 40 × 30 × 20 Zentimeter inbegriffen.

Problem Nummer 2: Nur Kurzentschlossene profitieren

Wer gerne plant und weit im Voraus eine Reise bucht, hat bei der Flatrate schlechte Karten. Flüge können nur innerhalb eines 72-Stunden-Fensters vor Abflug gebucht werden. Und auch dann ist ein Platz im Flieger nicht garantiert, wie ein Blick in die Vertragsunterlagen zeigt. „Wizz Air kann nicht garantieren, dass All-You-Can-Fly-Sitzplätze auf einem bestimmten Flug oder bestimmten Flügen innerhalb des Teilnahmezeitraums verfügbar sind“, heißt es dort. Auch Umbuchungen sind nicht möglich. Wer zudem seinen gebuchten Flug dreimal nicht wahrnimmt, sich also eines sogenannten „No-Show“ schuldig macht, der verliert nicht nur sein Flatrate-Abo, sondern muss sogar mit einer Vertragsstrafe rechnen.

Problem Nummer 3: Viele beliebte Ziele werden gar nicht angeflogen

Wizz Air bedient zwar viele deutsche Flughäfen, aber längst nicht alle. Die beiden großen Airports München und Düsseldorf sind etwa nicht mit dabei. Und von den anderen Flughäfen ist die Auswahl an Destinationen doch arg begrenzt. Beispiel Berlin. Wer vom Hauptstadtflughafen abheben will, hat nur folgende Zielmöglichkeiten: Budapest, Belgrad, Iasi (Rumänien), Warna (Bulgarien), Skopje (Nordmazedonien), Kutaissi (Georgien), Tirana und Rom-Fiumicino. Osteuropa-Fans kommen also auf ihre Kosten, der Rest guckt in die Röhre. Ob sich dafür eine Flug-Flatrate lohnt? Wohl eher nicht. tok