Berlin. Von wegen Urlaubsparadies – für die meisten dieser Inseln gilt: Betreten verboten, Lebensgefahr. Eine liegt sogar in Deutschland.
Ein Fleckchen Erde mit weißen Stränden, umgeben von Wasser: Gerade zur Urlaubszeit zieht es viele Menschen auf Inseln, ob in Nord- und Ostsee, im Mittelmeer oder in der Karibik. Aber es gibt eine ganze Reihe von Inseln, auf die Touristen lieber keinen Fuß setzen sollten. Denn dort wird der Urlaub schnell zum Horrortrip.
Insel Mururoa: Paradies verseucht von radioaktiver Strahlung
Denkbar idyllisch liegt Mururoa in Französisch-Polynesien. Die Insel ist Teil des Tuamotu-Archipels und lockt mit weißen Stränden, Palmen und türkisem Wasser. Von einem Besuch sollten Reiselustige trotzdem absehen. Denn das malerische Atoll wurde ab 1966 von Frankreich 30 Jahre lang als Testgebiet für Atomwaffen genutzt.
193 Bomben wurden dort in dieser Zeit gezündet. Dabei wurden nicht nur Hunderttausende Polynesier – etwa durch radioaktiven Regen – nachhaltig geschädigt, sondern auch die Flora und Fauna des Atolls. Noch heute sollen sich große Mengen radioaktiven Plutoniums in der Lagune vor Mururoa befinden. Eine Studie der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) im Auftrag der französischen Regierung kommt zu dem Schluss, dass noch in 100.000 Jahren Plutonium von Mururoa ins Meer dringen wird.
Die Schlangeninsel: Ilha da Queimada Grande in Brasilien
Betreten verboten heißt es auch auf der Ilha da Queimada Grande vor der Küste Brasiliens. Der Grund: Tausende hochgiftige Schlangen. Die sogenannte Schlangeninsel ist Heimat der Insel-Lanzenotter, die ausschließlich dort vorkommt. Die Schlangenart gilt als eine der gefährlichsten der Welt, denn ihr Gift wirkt extrem schnell. Es verhindert die Blutgerinnung und löst das Muskelgewebe auf. Bei Versuchen starben Mäuse binnen zwei Sekunden.
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Die Insel ist deshalb, aber auch aus Gründen des Naturschutzes, für Besucher gesperrt. Nur Wissenschaftler dürfen sie betreten und auch nur in Begleitung eines Arztes, der das passende Gegengift parat hat. Der auf der Ilha da Queimada Grande befindliche Leuchtturm läuft mittlerweile automatisch – nachdem mehrere Leuchtturmwärter, mutmaßlich infolge eines Schlangenbisses, gestorben waren.
North Sentinel Island: Eingeborene greifen Besucher an
North Sentinel Island im Indischen Ozean ist Teil der Inselgruppe der Andamanen, die zu Indien gehören, und schaffte es in den vergangenen Jahrzehnten immer mal wieder in die Nachrichten. Denn die Einheimischen leben in Isolation und reagieren äußerst aggressiv auf Besucher. Kontakt zwischen den Sentinelesen und der Außenwelt gab es oft unfreiwillig, wie im Falle der „Primrose“, die vor der Insel auf Grund lief. Das Schiffswrack im Nordwesten der Insel ist noch heute über Google Maps zu erkennen.
Die Reaktion der Einheimischen war fast immer dieselbe: Pfeile und Speere flogen in Richtung der Eindringlinge. Die Insel ist seit 1996 offiziell Sperrgebiet, dennoch gab es seitdem einige Vorfälle. Zuletzt wurde John Allen Chau aus den USA mutmaßlich von den Eingeborenen getötet. Laut Medienberichten hatte er die Sentinelesen missionieren wollen und bezahlte dafür mit seinem Leben.
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Deutschlands gefährlichste Insel liegt in der Ostsee
Die kleine Insel Riems ist die gefährlichste ihrer Art in Deutschland, denn sie beherbergt einen Standort des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) bzw. das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit. Die Einrichtung, die 1910 von Friedrich Loeffler gegründet und aufgebaut wurde, gilt als älteste virologische Forschungsstätte der Welt. Seit den 1990er-Jahren ist die Insel bei Greifswald Sperrgebiet. Betreten dürfen Zivilisten den Flecken Land in der Ostsee nur zum Tag der offenen Tür.
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In den auf Riems ansässigen Laboren werden bis heute Viren und Tierseuchen untersucht. Deshalb lebten zeitweise zehntausende Meerschweinchen auf der Insel, an denen die Maul- und Klauenseuche erforscht wurde. Heutzutage wird laut FLI beispielsweise an Ebola, Tollwut oder der afrikanischen Schweinepest geforscht, also auch an Erregern, die für den Menschen gefährlich sind. Die Beschäftigten arbeiten daher unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen.
Haiangriffe: Vorsicht beim Schwimmen vor La Réunion
La Réunion gehört zu Frankreich und ist ein regelrechtes Urlaubsparadies. Touristen können auf der Insel östlich von Madagaskar im Indischen Ozean völlig ungefährdet Urlaub machen – zumindest, wenn sie sich vom Meer fernhalten. Surfen und Schwimmen ist auf La Réunion fast überall verboten. Denn seit 2011 kam es in den Gewässern um die Insel zu zahlreichen Hai-Attacken.
Seit 1980 wurden 60 Haiangriffe rund um La Réunion gezählt, fast die Hälfte davon verlief tödlich. Verantwortlich sind vor allem Bullen- und Tigerhaie. Sie brachten La Réunion den Spitznamen „Insel der Haie“ ein. Mittlerweile darf in einigen eingezäunten Bereichen wieder geschwommen werden. Außerdem wurden seit 2014 zahlreiche Haie „entnommen“, also getötet – eine umstrittene Maßnahme.
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