Berlin. In Österreich sind am Wochenende drei Personen beim Paragleiten abgestürzt und gestorben. Eines der Opfer war erst zehn Jahre alt.

Es sollte ein großes Abenteuer werden, ein Highlight des Urlaubs – und entwickelte sich zur Tragödie: Im österreichischen Tirol sind am Wochenende bei zwei Gleitschirmunfällen drei Menschen gestorben. Unter den Opfern sind laut der Nachrichtenagentur APA zwei Deutsche – eine 55-jährige Frau und ein erst zehn Jahre altes Mädchen.

Innerhalb von 30 Minuten: Zwei tödliche Gleitschirmunfälle in Österreich

Der erste Unfall ereignete sich nach Angaben der österreichischen Polizei am Sonntagmittag gegen 13.20 Uhr in der Nähe der Parggenspitze nahe Sillianberg, nicht weit entfernt von der italienischen Grenze. Eine 55-jährige Deutsche geriet mit ihrem Paragleiter in starke Turbulenzen und verlor dabei die Kontrolle über ihr Fluggerät. In einer Höhe von rund 100 Metern begann sie spiralförmig abzusinken und stürzte schließlich ungebremst in die Tiefe. Trotz sofort eingeleiteter Erste-Hilfe-Maßnahmen konnte die Frau nicht mehr gerettet werden.

Nicht einmal eine halbe Stunde später kam es nördlich der Choralpe in der Nähe von Westendorf (Bezirk Kitzbühel) zu einem ähnlichen Unfall. Dort war eine erst Zehnjährige mit einem sechzigjährigen Tandempiloten unterwegs. Auch in diesem Fall kam es zu Turbulenzen, woraufhin der Schirm seine Stabilität verlor und die beiden Personen über einem Waldgebiet abstürzten. Die beiden Verletzten starben noch am Unfallort.

Dass Kinder an Tandemflügen teilnehmen, ist in Deutschland und Österreich nicht verboten, Altersbeschränkungen gibt es nicht. Online werben manche Anbieter sogar damit, schon Kinder ab drei Jahren teilnehmen zu lassen. Allerdings gibt es bei vielen Anbietern ein Mindestgewicht, das meist zwischen 15 und 30 Kilo liegt und Voraussetzung für einen Flug ist. Zusätzlich brauchen Minderjährige in der Regel das Einverständnis ihrer Eltern oder Erziehungsberechtigten.

Weiterer tödlicher Gleitschirmunfall im Allgäu 

Mehrfach ist es im Alpenraum in den vergangenen Wochen zu ähnlichen Gleitschirmunfällen gekommen. Erst am 5. August starb ein Mann in den Allgäuer Alpen bei Oberstdorf, nachdem sein Gleitschirm – vermutlich aufgrund von Thermikproblemen – teilweise eingeklappt war und er in die Tiefe stürzte. In Tirol wurde im Juni eine 26-Jährige schwer verletzt, als sie mit ihrem Gleitschirm gegen ein Hausdach prallte und in die Tiefe stürzte.