Berlin. Großveranstaltungen geraten immer wieder ins Visier von Terroristen. Nicht immer können Sicherheitsbehörden das Schlimmste verhindern.
Drei Konzerte von Taylor Swift in Wien mussten kurzfristig abgesagt werden. Mehrere Männer planten mutmaßlich Anschläge auf Fans der Pop-Ikone. Die österreichischen Sicherheitsbehörden verhafteten zwei Personen und zogen schließlich die Reißleine. Fans zeigten sich schockiert, viele sind jedoch auch der Meinung: Sicherheit geht vor.
Und das zurecht, wie ein Blick in die jüngere Geschichte zeigt. Denn die Konzerte von Swift sind nicht die einzigen Musikveranstaltungen, die Terroristen in den vergangenen Jahren in den Fokus nahmen.
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November 2015: Bei einem Konzert der US-Band Eagles of Death Metal stürmten drei IS-Terroristen den Pariser Musikclub Bataclan, warfen Handgranaten und feuerten mit Kalaschnikow-Sturmgewehren in die Zuschauer. Danach verschanzten sie sich mit Geiseln auf dem Balkon des Konzerthauses. 89 der 1500 Besucher überlebten das Massaker nicht. Beim Zugriff der Polizei zündeten zwei der drei Terroristen ihre Sprengstoffwesten. Der dritte Islamist wurde von der Polizei erschossen.
Mai 2017: Kurz nach dem Ende eines Konzerts der US-Sängerin Ariana Grande mit 20.000 Zuschauern kam es im Foyer der Halle in Manchester zu einer Detonation, ausgelöst durch einen islamistischen Selbstmordattentäter. Der Täter, ein in England geborener Mann, dessen Eltern als Flüchtlinge aus Libyen kamen und der selbst zeitweise in dem vom Bürgerkrieg gebeutelten Land lebte, riss 22 weitere Menschen in den Tod. Darunter befanden sich viele Kinder und Jugendliche. In den Akten des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5 war der Attentäter als islamistischer Gefährder gelistet worden. Der IS bekennt sich zu der Tat.
In Deutschland setzte sich in Folge der Tat bei großen Konzerten die Din-A-4-Regel durch: Taschen und Rucksäcke, die dieses Format überschreiten, dürfen nicht in die Hallen mitgenommen werden. Der Manchester-Täter hatte den Sprengsatz im Rucksack.
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Juni 2017: Wenige Tage nach dem Anschlag in England wurde in der Eifel das Musikfestival „Rock am Ring“ am ersten Abend von der Polizei vorsorglich abgebrochen. Zehntausende Besucher mussten das Gelände verlassen, Begründung dafür war eine „terroristische Gefährdungslage“, was sich wenig später als falscher Alarm herausstellte. Tags darauf wurde das Festival fortgesetzt.
Terror in Moskau: Islamisten stürmen Crocus City Hall
März 2024: Kurz vor dem Auftritt der russischen Band Picinic in einem Vorort von Moskau stürmten vier Bewaffnete die Crocus City Hall, erschossen 145 Fans und verletzten mehr als 500. Danach setzten sie die Halle mithilfe von Sprengstoff in Brand. Die IS-nahe Website Amaq veröffentlichte anschließend ein Bekennerschreiben.