Berlin. Schwangere und Stillende sollten bestimmte Fischarten meiden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat nun neue Erkenntnisse.

Dass Schwangere bei rohem Fisch und bestimmten Fischarten vorsichtig sein müssen, ist bekannt. Eine neue Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zeigt, welcher Fischverzehr dem Ungeborenen oder Säugling schaden kann.

Die Fachleute haben den Gehalt von sogenanntem Methylquecksilber (MeHg) in verschiedenen Fischarten und Meeresfrüchten untersucht. Wenn die Quecksilberverbindung über die Nabelschnur oder durchs Stillen zum Kind gelangt, kann das die neurologische Entwicklung stören.

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BfR-Präsident Andreas Hensel weist in einer Stellungnahme darauf hin, dass sich die Aufnahme von Methylquecksilber durch Verzicht auf bestimmte Fischarten verringern lasse. Insbesondere in großen und älteren Raubfischen, wie Hai, Schwertfisch oder Thunfisch, würden die höchsten Methylquecksilber-Konzentrationen gemessen. Auch in Rotbarsch seien vergleichsweise hohe Werte registriert worden.

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Für die Stellungnahme werteten die Forscher Daten einer Studie aus, in der das BfR untersucht hat, welche Stoffen in welchen Konzentrationen in Lebensmitteln enthalten ist. MeHg entsteht durch bakterielle Stoffwechselprozesse in Gewässern und reichert sich in der Nahrungskette an.

Dennoch sollten laut des Instituts die gesundheitlichen Vorteile des Fischverzehrs, wie die Versorgung mit Vitaminen, Spurenelementen und ungesättigten Fettsäuren, bei Überlegungen zur Reduktion der MeHg-Aufnahme berücksichtigt werden. Schwangere und stillende Frauen sowie Menschen mit sehr hohem Fischverzehr, insbesondere von Thunfisch, sollten möglichst auf Fischarten mit niedrigem MeHg-Gehalt ausweichen.

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