Berlin. Die Serie der Unwetter wird in den kommenden Tagen weiter gehen - nun verlagert sich das Geschehen. Die Übersicht, wo es gewittert:
Nach heftigen Gewittern über Pfingsten geht es in Teilen Deutschlands mit heftigen Unwettern weiter. „Diese ziehen in einer Linie von Ostbayern über Hessen bis Nordrhein-Westfalen“, hatte Andreas Walter vom Deutschen Wetterdienst (DWD) im Gespräch mit dieser Redaktion angekündigt. Das Geschehen verlagere sich nun aber in Richtung Norden. Der Schwerpunkt der Starkregenfälle und Gewitter liegt dann im Bereich von Schleswig-Holstein bis nach Vorpommern und zur Uckermark.
In den betroiffenen Regionen seien erneut Unwetter mit 30 bis 50 Litern Regen pro Quadratmeter in kurzer Zeit möglich, stellenweise sogar bis 80 Liter. Wo genau das Unwetter zu Überflutungen führt, lässt sich allerdings nicht vorhersagen.
Heftige Regenfälle haben am Dienstag vor allem im Norden und Osten Bayerns für zahlreiche Polizei- und Feuerwehreinsätze gesorgt. Im bayerischen Oberfranken waren besonders Bamberg und die Umgebung von Unwettern betroffen, wie ein Sprecher der Polizei am Mittwochmorgen sagte. Überflutete Straßen und vollgelaufene Keller waren die Folge.
Aufatmen dagegen im Saarland, wo es am Pfingstwochenende vielerorts starke Überschwemmungen gab.. Landesinnenminister Reinhold Jost (SPD) konnte mittlerweile Entwarnung geben. Enorme Regenmengen hatten im Saarland und im Südwesten von Rheinland-Pfalz für Überflutungen, Erdrutsche und vollgelaufene Straßen und Keller gesorgt. Im Saarland kam eine 67-Jährige infolge eines Hochwasser-Rettungseinsatzes ums Leben. Laut Jost starb zudem nach einem Rettungseinsatz ein Mitglied des Deutschen Roten Kreuzes an einem Herzversagen.
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Möglicher Tornado in Niedersachsen
Nun muss sich also der Norden Deutschlands wappnen, der bisher verschont geblieben war: Durch die Gewitter seien in den betroffenen Gebieten auch Tornados möglich, sagte DWD-Sprecher Walter: „Ob und wo es welche geben könnte, lässt sich aber nicht genau vorhersagen.“ Demnach hatte es bereits am Wochenende einen möglichen Tornado im niedersächsischen Northeim gegeben.
Am Donnerstag rechnet der DWD im Raum Vorpommern noch örtlich mit Stark- oder Dauerregen bei Regenmengen zwischen 20 und 40 Litern pro Quadratmeter in mehreren Stunden. Am Freitag verschiebt sich die Front wieder etwas nach Süden. Der Schwerpunkt liegt dann voraussichtlich in Nordrhein-Westfalen und dem Norden von Rheinland-Pfalz. Und das Achterbahn-Wetter hält an: . „Insgesamt bleibt es unbeständig, aber sommerlich warm mit Gewittern“, fasste Meteorologe Walter die Prognose der kommenden Tage zusammen.
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Faeser: Amtliche Warnmeldungen ernst nehmen
Angesichts der für die kommenden Tage erwartenden Gewitter rief Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) dazu auf, die amtlichen Warnungen ernst zu nehmen: „Hören Sie auf das, was an Warnmeldungen kommt!“, sagte die Bundesinnenministerin. Das könne im Zweifelsfall Leben retten. Laut Faeser werden die Hilfskräfte des Bundes auch in den kommenden Tagen bereithalten, um bei Überflutungen zu helfen.