Berlin. Lange war der Buß- und Bettag ein Feiertag, inzwischen haben nur noch bestimmte Personen frei. Wer darf sich freuen? Der Überblick.
- Der Buß- und Bettag fällt 2024 auf den 20. November
- Lange war der Tag ein Feiertag – heute hält nur noch ein Bundesland an dieser Tradition fest
- Wir zeigen, wer am Buß- und Bettag frei hat
Der Buß- und Bettag gehört zu den vielen Tagen, die in Deutschland für Ungleichheit sorgen. Denn nicht überall haben die Menschen frei. Tatsächlich ist der Tag nur in einem Bundesland ein offizieller Feiertag. Besondere Regeln gibt es aber auch andernorts. Wir verraten, wann der Buß- und Bettag 2024 ist, welches Bundesland ihn besonders schützt und was die Bedeutung des Tages ist.
Wann ist der Buß- und Bettag 2024 und in den darauffolgenden Jahren?
Der Buß- und Bettag fällt immer auf den Mittwoch vor dem Totensonntag. Dieser wiederum ist am letzten Sonntag vor dem ersten Advent. Daraus ergibt sich für 2024 das Datum 20. November. In den darauffolgenden Jahren verschiebt sich der Termin allerdings.
- Buß- und Bettag 2025: 19. November
- Buß- und Bettag 2026: 18. November
- Buß- und Bettag 2027: 17. November
Das ist die Bedeutung des Buß- und Bettages
Der Buß- und Bettag ist traditionell ein evangelischer Feiertag. Besinnung, Selbstkritik und Neuorientierung stehen in der evangelischen Kirche dabei im Mittelpunkt. Der Tag geht auf den Brauch zurück, in Notzeiten einen Bußgottesdienst abzuhalten, in dem Gott um Vergebung gebeten wird.
Viele evangelische Kirchengemeinden laden bis heute meist am frühen Abend zu Andachten ein. So soll auch Berufstätigen die Teilnahme ermöglicht werden.
Warum ist der Buß- und Bettag kein gesetzlicher Feiertag mehr?
Lange war der Buß- und Bettag ein gesetzlicher Feiertag – und das in ganz Deutschland. 1995 wurde er jedoch in allen Bundesländern außer Sachsen ersatzlos gestrichen. Damit sollte die damals neu eingeführte Pflegeversicherung finanziert werden. Als Ausgleich liegt der Arbeitnehmeranteil der Pflegeversicherung in Sachsen um 0,5 Prozentpunkte höher als im Rest der Republik. Die evangelische Kirche bezeichnet die Abschaffung des Feiertags, der erstmals 1532 gefeiert wurde, bis heute als Fehlentscheidung.
Welche Sonderregelungen gelten am Buß- und Bettag?
Ein gesetzlicher Feiertag ist der Buß- und Bettag nur in Sachsen. Deshalb bleiben auch nur dort die Geschäfte geschlossen. Gerade in Grenzregionen kann das zu einem erheblichen Pendelverkehr führen, wenn Sachsen zum Shoppen in andere Bundesländer fahren. Doch auch in diesen gibt es Sonderregelungen.
Diese betreffen etwa öffentliche Feiern. Denn da der Buß- und Bettag ursprünglich der Buße dienen sollte, gelten in manchen Bundesländern noch heute strengere Vorschriften. In diesen Ländern gilt der Buß- und Bettag als stiller Freitag – obwohl er offiziell kein Feiertag ist:
- Bayern
- Baden-Württemberg
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
Je nach Bundesland müssen Discos und Tanzlokale zu bestimmten Zeiten geschlossen bleiben. Eine weitere Sonderregelung betrifft hauptsächlich Schülerinnen und Schüller. Denn in Bayern haben sie am Buß- und Bettag frei, Lehrer müssen dagegen arbeiten. An vielen Schulen wird der Tag daher für Fortbildungen oder Seminartage genutzt. In Berlin besteht für evangelische Schulkinder keine Unterrichtspflicht.