Eure. In Frankreich wurde ein Gefängnistransporter brutal überfallen. Der Häftling ist gemeinsam mit den Angreifern auf der Flucht.
Im Norden Frankreichs wurde ein Gefängnistransporter überfallen. An einer Mautstelle in der Region Eure wurde der transportierte Häftling von einem Kommando aus mehreren Tätern, die zwei Fahrzeuge benutzten, befreit. Es kam zu einem Schusswechsel, bei dem zwei Polizisten getötet und drei weitere schwer verletzt wurden. Einer der Verletzten schwebt laut Presse-Agentur AFP in Lebensgefahr. Der Gefangene floh gemeinsam mit den Angreifern.
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Nach Überfall auf Gefangenentransporter: Justizminister ruft Krisenstab ein
Ein Polizeihubschrauber sucht das Gelände ab. Der französische Innenminister Gérald Darmanin erklärte, er habe „mehrere hundert Polizisten und Gendarmen“ mobilisiert. Die Behörden setzten bei der Fahndung nach den Verdächtigen „alle Mittel“ ein, „um diese Kriminellen zu finden“. Eines der Fahrzeuge, die die Angreifer nutzten, wurde kurz nach der Tat ausgebrannt gefunden. Frankreichs Justizminister meldete sich über die Plattform X (ehemals Twitter) zu Wort: „Alle meine Gedanken sind bei den Opfern, ihren Familien und ihren Kollegen“, schrieb er. Außerdem rief er einen Krisenstab ein.
Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron äußerte sich auf X zu der Tat: „Es wird alles getan, um die Täter dieses Verbrechens zu finden“, so Macron. Sie würden „unerbittlich“ verfolgt. Ganz Frankreich stehe an der Seite der Hinterbliebenen, der Verletzten und ihrer Kollegen.
Über die Identität des Flüchtigen ist bisher offiziell noch nichts bekannt, die „Bild“ berichtet aber unter Berufung auf französische Medien, dass es sich um den 30-jährigen Mohamed A. handeln soll, der Kopf eines französischen Rauschgiftnetzes sein soll. Laut „Le Parisien“ trägt er den Spitznamen „Die Fliege“ und soll erst vor wenigen Tagen versucht haben, aus dem Gefängnis auszubrechen.
Die französische Zeitung berichtet außerdem unter Berufung auf ein Statement der Pariser Staatsanwältin Laure Beccau, dass der Flüchtige erst am 10. Mai dieses Jahres verurteilt wurde und zusätzlich wegen weiterer Verbrechen angeklagt sein soll.
Im Internet kursieren derweil Videos, die die schwer bewaffneten und unter Kapuzen versteckten Angreifer zeigen soll. Die Authentizität der Bilder ist bisher nicht bestätigt, das französische Innenministerium rief allerdings dazu auf, solche Videos nicht weiterzuverbreiten.