Rom/Neapel. Am Supervulkan Campi Flegrei in Italien ist es erneut zu einem starken Erdbeben gekommen. Unweit des Epizentrums: Die Metropole Neapel.
Die rund 4,4 Millionen Menschen, die im Großraum Neapel leben, kommen nicht zur Ruhe. Denn unweit der Metropole liegt der Supervulkan Campi Flegrei, in Deutschland Phlegräische Felder genannt. Zwar liegt der letzte Ausbruch des Riesen rund 500 Jahre zurück – doch unter der Erde rumort es. Lesen Sie hier den neuen Hintergrund:Hunderte Erdbeben beunruhigen Menschen am Supervulkan bei Neapel
Das zeigt sich auch aktuell, denn erneut hat ein Erdbeben die Region erschüttert: Am Samstagmorgen wurden Erdstöße mit einer Stärke von 3,9 erfasst. Das Epizentrum lag nahe der Stadt Pozzuoli, wo die Anwohner aus dem Schlaf gerissen wurden. Auch in Neapel sollen die Erschütterungen klar zu spüren gewesen sein.
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Erdbeben in der Region Neapel: Erschütterungen über mehrere Minuten
In einigen Hochhäusern wackelten demnach die Lampen, Gegenstände stürzten zu Boden. Menschen rannten in Angst auf die Straße, Verletzte gab es aber nicht. In den sozialen Netzwerken berichteten Anwohner von Erschütterungen über mehrere Minuten hinweg.
Seit Monaten wird die Region um Neapel von kleinen und größeren Erdbeben erschüttert. Meist ist es nur ein Zittern von einigen Sekunden, manchmal begleitet von einem Rumoren im Untergrund, ohne dass bisher groß etwas passierte. Das heftigste Beben in den vergangenen Monaten hatte immerhin Stärke 4,2. Viele Anwohner fürchten, dies seien Vorzeichen für einen Vulkanausbruch.
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Hinzu kommt, dass sich der Boden über dem Supervulkan ungewöhnlich stark hebt. Deutet das auf Druck im Inneren des Ungetüms hin? Das Erdbebenforschungszentrum in der Region gibt vorsichtige Entwarnung: Derzeit sei nicht mit einem Ausbruch zu rechnen.
Menschen in Italien nach Erdbeben an Supervulkan beunruhigt
Die Menschen vor Ort sind dennoch beunruhigt. „Das Erdbeben von heute Morgen war eines der stärksten in der Gegend von Neapel in den letzten Monaten. Das Besondere an dieser Periode ist, dass es viele Beben von größerer Stärke gibt“, betonte der Vulkanologe Mauro Di Vito, Direktor des Beobachtungszentrums des Vesuvs „Osservatorio Vesuviano“.
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Der Vesuv liegt ebenfalls in der Nähe von Neapel – die Stadt wird von zwei Seiten bedroht. Der letzte Ausbruch des Vulkans liegt 80 Jahre zurück: Er begann am 18. März 1944 und dauerte zehn Tage. Trotz der Evakuierung von mehr als 10.000 Menschen gab es damals 26 Tote. Im Jahr 79 nach Christus hatten nach mehreren Ausbrüchen des Vesuvs Asche, Schlamm und Lava die antike Stadt Pompeji unter sich begraben, Tausende starben. Die Anlage gehört heute zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Italiens.
Am Sonntag kam es dann schließlich auch am Vesuv zu mehreren Erdbeben. Am frühen Morgen gegen 5.55 Uhr wurden die schwersten Erschütterungen mit einer Stärke von 3,1 registriert. Tatsächlich war es das stärkste Erdbeben am Vesuv seit 1999.