Berlin/Taipeh. Nach dem schweren Erdbeben in Taiwan suchen Rettungskräfte weiter unermüdlich nach Vermissten. Dabei wurden nun weitere Tote entdeckt.
- Das schwerste Erdbeben seit 25 Jahren hat Taiwan erschüttert
- Auch Tage danach werden weiterhin Menschen vermisst
- Die Zahl der Todesopfer steigt derweil an
Nach dem schweren Erdbeben in Taiwan haben Rettungskräfte zwei weitere Todesopfer geborgen. Die beiden seien zwischen riesigen Felsen auf einem Pfad des Taroko-Nationalparks im stark betroffenen osttaiwanischen Kreis Hualien gefunden worden, teilte die Feuerwehr am Freitagmittag (Ortszeit) mit. Bislang bestätigten die Behörden offiziell zehn Tote.
Dem jüngsten Bericht zufolge gelten weitere 1115 Menschen als verletzt – Hunderte sind an von der Außenwelt abgeschnitten Orten gefangen. Viele von ihnen saßen in einem Hotel des Nationalparks fest, darunter auch 18 Deutsche und eine Person aus der Schweiz. Zudem sind noch rund zahlreiche Menschen verschüttet oder eingeschlossen.
Ein Teil von ihnen sitzt in Tunneln fest, weil die Zugänge nicht mehr passierbar sind. Um ihr Leben bangen müssen sie offiziellen Angaben zufolge aber nicht. Neun Menschen konnten zuletzt aus einer eingestürzten Höhle im gebirgigen Osten des Landes gerettet werden.
Erste Bergarbeiter nach Erdbeben in Taiwan befreit
Schon am Tag des Bebens konnten die zwei deutschen Staatsbürger, die im Chongde-Tunnel im Taroko-Nationalpark eingeschlossen waren, befreit werden. Über den Zustand der beiden Personen ist nichts bekannt.
Laut Taiwans Wetterbehörde hatte das Erdbeben am Mittwoch eine Stärke von 7,2, die Erdbebenwarte in den USA gab eine Stärke von 7,4 an. Es wäre damit das schwerste Beben, dass die ostasiatische Inselrepublik in den vergangenen 25 Jahren erschüttert hat. Die taiwanischen und japanischen Behörden gaben nach den Erdstößen Tsunami-Warnungen aus, die kurze Zeit später wieder aufgehoben wurden. Stand Freitagvormittag zählten die Behörden neben dem schweren Erdbeben noch 480 Nachbeben.
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Taiwan: Erdbeben auch in der Hauptstadt Taipeh zu spüren
Die schwersten Erschütterungen gab es in der Ostküstenstadt Hualien. Dort wurden Gebäude teils schwer beschädigt. Laut Augenzeugen war das Beben auch in und um die Hauptstadt Taipeh deutlich zu spüren. Bewohner berichteten, dass in ihren Häusern und Wohnungen Einrichtungsgegenstände und Geschirr zu Bruch gingen. Der öffentliche Nahverkehr auf der Schiene wurde in mehreren großen Städten der Insel mit mehr als 23 Millionen Einwohnern zeitweise eingestellt. Auch der Schnellzugverkehr wurde unterbrochen.