Berlin. Wird ein Mensch von einem Krokodil gebissen, endet das meist tödlich. Doch ein 68-Jähriger in den USA überlebte – aus besonderem Grund.
Jährlich sterben weltweit rund 1.000 Menschen durch Krokodilangriffe. Wenn die bis zu sieben Meter großen Tiere zuschnappen, gibt es für Menschen meist kein Entkommen mehr. In den USA allerdings hatte jetzt ein 68-jähriger Mann das große Glück, einen Biss von einem Krokodil zu überleben.
Rodrigo Constain war vor zwei Wochen mit seinem Segelboot am Flamingo Marina im Everglades Nationalpark in der Nähe von Miami unterwegs, von dort werden Bootstouren durch den Nationalpark angeboten. Der Wind ließ sein Boot umstürzen, Constain fiel ins Wasser – und beim Versuch, zurück ins Boot zu klettern, spürte er plötzlich etwas an seinem Bein.
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Krokodil ließ nach dem Biss sein Opfer wieder los
„Ich habe keinen Schmerz gespürt, nichts. Ich weiß nicht, warum“, sagte der 68-Jährige später dem lokalen Fernsehsender NBC 6. Er versuchte, intuitiv nach dem zu greifen, was sein Bein berührte. Er spürte ein langes Maul und einen Kopf und versuchte, den Biss der Kreatur zu lösen. „Ich wusste nicht, was mich festhielt, weil ich keine Panik hatte“, sagte Constain, „ich hätte nie gedacht, dass es ein Krokodil war.“
Das Krokodil ließ ihn dann tatsächlich los, es gehörte offenbar zur seltenen und bedrohten Art der Spitzkrokodile. Es gibt in den USA laut der Florida Fish and Wildlife Commission nur noch 2.000 erwachsene Krokodile dieser Spezies. Zum Vergleich: Vom Mississippi-Alligator soll es in den USA geschätzt fünf Millionen Exemplare geben. Das Spitzkrokodil gilt eigentlich als eher schüchterne Art, Angriffe auf Menschen sind sehr selten. Vielleicht ist das der Grund, warum das Tier zügig wieder von Constain abließ.
Opfer braucht einen Monat um wieder laufen zu können
Erst als der 68-Jährige zurück an Deck gelangt war, spürte er den Schmerz. Oberhalb seines Knöchels am linken Bein tat sich eine massive Bisswunde auf. Seine Frau und Parkranger hatten das Krokodil aus der Ferne gesehen und brachten ihn zügig ins Krankenhaus. Laut dem 68-Jährigen sagten die Ärzte, die Wunden würden tief bis zu seinen Knochen reichen – und es sei ein Wunder, dass es keine Fraktur gegeben hätte. Sie prognostizierten ihm einen langen Weg bis zur Genesung: Allein bis er wieder laufen könne, würde es wohl einen Monat dauern.
Constain war dennoch überglücklich: „Es gibt nur einen einzigen Grund, warum ich noch hier bin: Gott“, sagte der 68-Jährige. „Ich denke, er war die ganze Zeit bei mir. Ich hatte keine Angst, denn wenn du an Gott glaubst, hast du keine Angst.“
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