Berlin. Das Dorf Grindavik war schon von den jüngsten Eruptionen schwer betroffen. Einwohner waren zurückgekehrt, doch es droht neue Gefahr.
Es sind spektakuläre Naturschauspiele, die die Landschaft in Island zu bieten hat. Die sind aber nicht immer nur schöne Attraktionen für Touristen, sondern können auch schnell lebensgefährlich werden. Immer wieder kommt es zu Vulkanausbrüchen. An der südwestlichen Spitze Islands im Gebiet Reykjanes hat es allein seit Dezember 2023 aus dem Vulkansystem Svartsengi drei Eruptionen gegeben – und jetzt bahnt sich schon der nächste Ausbruch an.
Es gibt eine enorme Ansammlung von Magma unterhalb des Svartsengi, die an die jüngsten Eruptionen erinnert. Deshalb warnt der Isländische Wetterdienst bereits konkret vor dem nächsten Ausbruch. Am stärksten in Gefahr wäre wieder mal die kleine Stadt Grindavik (knapp 4000 Einwohner), die zuletzt schon von Lava erfasst worden war.
Vulkan in Island: Nächster Ausbruch steht unmittelbar bevor
Die aktuelle Ansammlung von Magma umfasst laut dem Isländischen Wetterdienst ein Volumen von 7,6 Millionen Kubikmetern – ab 8 Millionen Kubikmetern wäre laut den Experten eine Eruption sehr wahrscheinlich. Diese Marke dürfte im Laufe des Dienstags erreicht werden.
Ab diesem Schwellenwert könnte die Lage zügig eskalieren: „Eine neue Eruption könnte innerhalb von weniger als 30 Minuten beginnen“, teilte der Wetterdienst in einer offiziellen Erklärung am Montag mit. Derzeit werden verschiedene Szenarien für die Eruption vorbereitet: Die wahrscheinlichste Variante ist, dass sich der Ausbruch wenige Kilometer nordöstlich von Grindavik ereignet und das Lava dann in weniger als vier Stunden die Stadt erreicht.
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Grindavik wurde schon von den vorherigen Vulkanausbrüchen schwer getroffen
Laut Angaben des isländischen Zivilschutzes hielten sich in Grindavik und der Vulkangegend am Montag noch Menschen auf. Bei ersten kleineren Erdbeben könnten sich die Experten sicher sein, dass der Vulkanausbruch unmittelbar bevorsteht – und die vollständige Evakuierung einleiten. Zuletzt durften die Menschen erstmals nach den verheerenden Eruptionen zurück in ihre Stadt, doch nur wenige waren gekommen. Infrastruktur ist zerstört, die Häuser sind ohne Strom und Heizung.
„Der Wetterdienst schätzt, dass eine erhebliche Gefahr besteht, und ich würde sagen, dass es nicht sehr klug ist, die Nacht in Grindavík zu verbringen“, sagte Kristín Jónsdóttir vom isländischen Wetterdienst der Webseite visir.is schon vergangene Woche.